SPD-Chef Gabriel hat Mitleid

Berlin · Eine auffällige Stimme im sofort anschwellenden Chor der Rücktrittsforderungen: SPD-Chef Sigmar Gabriel vermied am Dienstagabend in Ulm, zufällig Schavans Wahlkreis, jede Verurteilung. Die Uni Düsseldorf habe offensichtlich Gründe für ihr Urteil, meinte er nur und fuhr fort: "Trotzdem tut\'s mir leid.

Ich schätze sie sehr als Person."
Das war keine wohlfeile Geste. Gabriel, sagt einer aus seinem Umfeld, "mag die wirklich". Vier Jahre saßen beide gemeinsam am Kabinettstisch der Großen Koalition. Zudem könne der SPD-Chef sehr gut mitfühlen, wie hart ein solcher Vorgang nach 33 Jahren sei. Er habe schlicht Mitleid mit Schavan. Nicht zum ersten Mal. Erst im Januar hatte sich der Ober-Sozialdemokrat ungefragt vor die CDU-Politikerin gestellt, als sie in einer Bild-Kolumne ("Sie sind wie eine Cousine, die keinen Mann bekommen hat") attackiert wurde. "Bösartig & frauenfeindlich", twitterte Gabriel und fragte: "Wo bleibt der Protest?" wk.

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