Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Trierer

Ein 46-jähriger Trierer muss sich demnächst vor dem Landgericht wegen Mordes verantworten. Er soll Anfang Juni seine sechs Jahre jüngere Ex-Freundin zu Hause heimtückisch getötet haben.

Trier. (wie) Wie groß muss der Hass auf seine Ex-Freundin gewesen sein? Erst soll der 46-Jährige seine ehemalige Lebensgefährtin im Schlaf erstickt und ihr anschließend mit einem Küchenmesser mehrmals in den Hals gestochen haben. Die Trierer Staatsanwaltschaft ist jedenfalls davon überzeugt, dass der Mann die 40-Jährige irgendwann zwischen dem ersten Juni-Sonntag und dem folgenden Montag brutal und heimtückisch ermordet haben soll. Mögliches Motiv: Die Frau soll ihn aufgefordert haben, das Reihenhaus in Trier-Nord zu verlassen. Gestern wurde Anklage gegen den 46-Jährigen erhoben. Gerüchten zufolge waren die beiden seit einem Jahr kein Paar mehr, wohnten aber immer noch zusammen. Laut dem Leitenden Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer schlich der Mann in der Nacht vom 7. auf dem 8. Juni in das Wohnzimmer im Erdgeschoss des Einfamilienhauses. Dort schlief die 40-Jährige. Nach Ansicht des Chef-Ermittlers hatte der 46-Jährige die feste Absicht, seine Ex-Freundin zu töten. Er soll die Frau zunächst mit einem Kissen erstickt haben, bevor er ihr mit einem Küchenmesser tiefe und schwere Schnittverletzungen zufügte. Die Obduktion der Leiche hatte bereits kurz nach der Tat ergeben, dass sich die Frau nicht gewehrt hat, als sie getötet wurde.

Beamte finden die blutüberströmte Frau



Als die als zuverlässig geltende Angestellte an dem Montag nicht im Büro erschien, machten sich ihre Kollegen Sorgen. Mittags informierten sie die Polizei, die zunächst alle Krankenhäuser nach der Frau befragte. Am Nachmittag öffneten die Beamten dann gewaltsam die Haustür des Reihenhauses. Im Wohnzimmer fanden sie dann die blutüberströmte Leiche der 40-Jährigen. Der Verdacht fiel direkt auf ihren Ex-Freund, der ein paar Stunden später stark angetrunken in einer Kneipe in der Nähe des Hauses von der Polizei festgenommen wurde. Es wurde Haftbefehl gegen den arbeitslosen Trierer erlassen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.

Zunächst schwieg der Mann zu den Vorwürfen, sagte bei den Vernehmungen, er könne sich an nichts erinnern. Mittlerweile, so Brauer, habe sich der 46-Jährige zwar geäußert, ein umfassendes Geständnis habe er aber nicht abgelegt. Doch für Brauer besteht kein Zweifel, dass der Mann seine ehemalige Lebensgefährtin ermordet hat. Wann er sich vor dem Trierer Landgericht deswegen verantworten muss, steht noch nicht fest.

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