Starke Leistung

Symbole sind ein wesentlicher Bestandteil der Gedenkarbeit. Ein niedergelegter Kranz verleiht der Trauer und Betroffenheit Ausdruck, die Skulptur und das Kreuz an der Gedenkstätte kennzeichnen den Ort, an dem man sich versammelt, um zu erinnern - sich selbst und andere.

Die jüdische Kultusgemeinde Trier ist sich der zentralen Bedeutung der Symbolik bewusst, das hat ihr Einwand bestätigt. Niemand soll die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig, die an die Opfer des Nazi-Terrors erinnern, mit Füßen treten. Deshalb dürfen sie nicht einfach vor den ehemaligen Häusern der Opfer verlegt werden, sondern sollen ihre Funktion aus einer Position heraus erfüllen, über die nicht täglich hunderte Passanten laufen. Dieser Einwand hätte das Projekt "Stolpersteine" beinahe scheitern lassen. Gut, dass es dazu nicht gekommen ist. In letzter Minute wurde ein Weg gefunden, die negative Symbolik zu vermeiden. Die Kompromissbereitschaft aller Beteiligten und das Engagement der Trierer Verwaltungsspitze haben diesen Erfolg möglich gemacht. Eine starke Leistung. j.pistorius@volksfreund.de

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