Startschuss zur Schlammschlacht

Washington/Manchester · Die Wähler haben den Favoriten bestätigt: Nach seiner gewonnenen Vorwahl im US-Bundesstaat New Hamshire strahlt Mitt Romney zusammen mit seiner Frau und den vier Söhnen um die Wette. Seine frustrierten Mitbewerber verstärken ihre Attacken.

Washington/Manchester. "Heute abend haben wir Geschichte geschrieben, heute abend wird gefeiert," verkündete Mitt Romney seinen jubelnden Anhängern. Der Ex-Gouverneur von Massachussetts und erfolgreiche Geschäftsmann hat allen Grund zur Freude. Mit seinem klaren Sieg im Ostküsten-Bundesstaat New Hampshire hat der liberal-konservative Romney - nach der Zitterpartie in Iowa - nun die ersten beiden Hürden zur Präsidentschaftsnominierung der Republikaner genommen. Die US-Medien debattieren bereits heftig darüber, welche Rede Mitt Romney beim Nominierungsparteitag im Spätsommer halten wird.
Vieles spricht derzeit für jenen klaren Durchmarsch, den die Beobachter Romney prophezeien. Auch beim Wahlgang im Bundesstaat South Carolina am 21. Januar liegt der Mormone Umfragen zufolge deutlich vorn. Je klarer sich die Wählersympathien für den Spitzenreiter abzeichnen, desto dünnhäutiger agieren die Verlierer in der "Grand Old Party" - von Partei-Urgestein Newt Gingrich über den abgestürzten Senkrechtstarter Rick Santorum bis hin zum Freidenker Ron Paul. Der wurde in New Hampshire Zweiter, doch Radikalpositionen wie die Forderung nach einer Abschaffung aller Auslandseinsätze des US-Militärs oder der US-Notenbank machen ihn für viele Konservative unwählbar.
Wie wird Romney nun das erwartete Trommelfeuer der frustrierten Mitbewerber überstehen? Und welche Munition liefert die anstehende Schlammschlacht den Demokraten, die die Selbstzerfleischung der Republikaner genüsslich aus der Distanz verfolgen können? Das sind Kernfragen, die derzeit die politische Szene in den USA prägen. Die Spendensammel-Organisation "Winning our Future" des Ex-Repräsentantenhaussprechers Gingrich begann gestern schon einmal damit, auf dem nächsten Schlachtfeld South Carolina Fernsehspots auszustrahlen, die Romney als Arbeitsplatzvernichter und rücksichtslosen Spekulanten charakterisieren.
Extra

Am 6. November wird der US-Präsident gewählt. Amtsinhaber Barack Obama tritt erneut für die Demokraten an. Die Republikaner nominieren einen Herausforderer, der in Vorwahlen bis Juni bestimmt und auf einem Parteitag offiziell nominiert wird. Beide Kandidaten treffen ab Oktober in drei Fernseh-Livedebatten aufeinander. Am 20. Januar 2013 wird der neue Präsident vereidigt. dpa

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