Steuersünder-CD beschert Trierer Finanzamt zusätzliche Millionen

Trier · Nach dem Ankauf einer CD mit Luxemburger Bankdaten möglicher deutscher Steuerbetrüger dauern auch in der Region die Durchsuchungen an. Triers Finanzamtschef rechnet mit Mehreinnahmen in Millionenhöhe.

Auch der jüngste Coup deutscher Finanzbehörden scheint ein Volltreffer zu sein: Die von Nordrhein-Westfalen schon im vergangenen Jahr für zwischen drei und vier Millionen Euro gekaufte CD mit 3000 Datensätzen deutscher Kunden einer Luxemburger Bank verspricht ein Vielfaches der Rendite. "Das Material scheint wirklich gut zu sein", zieht der Trierer Finanzamtschef Jürgen Kentenich eine erste Zwischenbilanz.

Seit am vergangenen Wochenende die Existenz der CD früher als geplant publik wurde, gibt es bundesweit Durchsuchungen. Auch in der Region Trier sind die Steuerfahnder seit Montag im Dauereinsatz. Und die Durchsuchungen gingen weiter, kündigt Finanzamtschef Kentenich an.

Er rechnet schon jetzt mit zusätzlichen Einnahmen von mehreren Millionen Euro. Die Steuergewerkschaft schätzt den Gesamtertrag der Steuersünder-CD auf bis zu 900 Millionen Euro.

Wie viele Wohnungen durchsucht wurden, will der Trierer Finanzamtschef nicht verraten. Der betroffene Personenkreis reiche vom "normalen Angestellten, der eine Erbschaft gemacht hat", bis "zum größeren Unternehmer mit Schwarzgeld". Die Beträge, die von den "Steuerbetrügern" (Kentenich) in Luxemburg angelegt worden seien, lägen zwischen 200.000 und zehn Millionen Euro. Die Luxemburg-CD könnte aber nicht nur Steuersünder teuer zu stehen kommen, sondern auch Bankberater, die den Kunden dabei geholfen haben, ihr Geld nach Luxemburg zu bringen. Diese hätten sich der Beihilfe zur Steuerhinterziehung strafbar gemacht, sagt ein Strafrechtler.

Mit einer deutlich härten Bestrafung müssen Anleger rechnen, die ihr Geld am Fiskus vorbei ins Ausland gebracht haben. Bei hinterzogenen Beträgen in Millionenhöhe kommen die Steuerbetrüger nicht mehr mit einer Bewährungsstrafe davon. Und teuer wird es allemal.

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