Steuerzahlerbund kritisiert Geld für Clooney und Hahnensperma

Berlin · Ein Sparfuchs ist Wolfgang Schäuble (CDU) nicht, wenn man dem Bund der Steuerzahler glaubt. 1500 Seiten stark ist der Entwurf des Finanzministers für den Haushalt 2014. Doch was gänzlich fehle, so gestern der Präsident des Vereins, Reiner Holznagel, seien "substantielle Einsparungen". Und die sieht Holtnagel zum Beispiel bei Steuergeld für Schauspieler George Clooney und Hahnensperma.

Berlin. Der Steuerzahlerbund hat den Etat durchforstet und ist auf Subventionen gestoßen, die zwar nicht unbedingt unsinnig oder verschwenderisch sind, aber für die nicht zwangsläufig der Steuerzahler geradestehen sollte. Denn selbst Hollywood-Star George Clooney durfte sich über millionenschwere Großzügigkeit freuen.
20 Milliarden Euro könnten im Haushalt eingespart werden, behauptet der Steuerzahlerbund. Schäuble wäre dann sofort alle Neuverschuldungssorgen los: In diesem Jahr will er trotz immenser Steuereinnahmen noch mal 6,5 Milliarden Euro aufnehmen, erst 2015 soll dann unter dem Strich die schwarze Null stehen. Aber nicht durch Einsparungen, sondern "durch Verschieben und sehr optimistische Einnahmekalkulationen", kritisierte Holznagel. Er riet zum finanzpolitischen "Frühjahrsputz" und listete 30 Möglichkeiten dafür auf. Eine Auswahl:

Seltene Hühner: Um die Vielfalt der Hühner zu retten, gibt das Landwirtschaftsministerium laut Holznagel 480.000 Euro dafür aus, dass Hahnensperma ausgewählter Rassen eingefroren wird.

George Clooney und das Kanzleramt: Angela Merkels Regierungszentrale subventionierte den aktuellen Kinofilm des Hollywood-Stars "Monuments Man" mit 8,5 Millionen Euro, so der Steuerzahlerbund. Clooney selbst und andere Stars wie Matt Damon standen vor der Kamera.

Chinesische Senioren: Für eine bessere Seniorenpflege in Fernost investiere das Bildungsministerium 1,2 Millionen Euro, um die Ausbildung chinesischer Altenpflegekräfte zu unterstützen.

Kleingärtner: Das Landwirtschaftsressort wolle mit einem Gutachten ergründen, wie ökobewusst städtische Kleingärtner ticken. Kostenpunkt: 166 000 Euro.

"Carrotmobs" und das Klima: Bei "Carrotmobs" werden Kunden aufgerufen, für eine bestimmte Zeit in einem bestimmten Geschäft einzukaufen. Der Ladenbesitzer verspricht im Gegenzug, einen Teil seines zusätzlichen Umsatzes in Klimaschutzmaßnahmen zu stecken. Dafür gewährt das Umweltministerium laut Steuerzahlerbund einer Münchner Carrotmob-Akademie 177 000 Euro.

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