Stolpe muss bibbern

Das große Bibbern bei Verkehrsminister Manfred Stolpe beginnt eine Woche vor dem Mautstart unterm Weihnachtsbaum. In der Neujahrsnacht wird der Mann mit der Engelsgeduld dann noch die letzten Stoßgebete gen Himmel schicken.

Denn sollte das Mautsystem Anfang Januar nicht einigermaßen funktionieren - mehr erwartet man ja schon überhaupt nicht mehr angesichts der peinlichen Pannenserie der Vergangenheit - müsste Stolpe gehen. Oder gefeuert werden. Freie Auswahl. Die Vorzeichen stehen gut, dass der Polit-Rentner von einst vorerst weiter werkeln darf. Auch wenn die Union lautstark zetert. Die Betreiber der Maut geben derzeit grünes Licht, und so lange nichts anderes bewiesen ist, sollte ein gewisses Grundvertrauen in die deutsche Industrie und ihre Top-Vertreter doch noch überwiegen. Daran wird auch nichts der als geheim abgestempelte Bericht des Rechnungshofes ändern. Stolpe und sein Ministerium haben etwas zu verbergen, das ist klar. Und zwar die eigene Inkompetenz. Um das zu wissen, bedurfte es allerdings nicht der bekannt gewordenen Details. Die Brisanz der Analyse liegt in den Fehlern und Mauscheleien der Vergangenheit. Das heißt jedoch im Umkehrschluss, wenn wirklich Einnahmen aus der Maut sprudeln, dürfte sich kaum mehr jemand für die harschen Ergebnisse der Rechnungsprüfer interessieren. Darauf setzt Stolpe, und so wird es vermutlich auch kommen. nachrichten.red@volksfreund.de

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