Studie belegt: Stimmt die Stimmung im Betrieb, sind die Mitarbeiter seltener krank

Berlin · Je mieser die Stimmung im Betrieb, desto höher ist der Krankenstand: Rund jeder vierte Beschäftigte, der die Unternehmenskultur als schlecht einstuft, ist auch mit der eigenen Gesundheit unzufrieden. Das ist das Ergebnis des aktuellen Fehlzeiten-Reports der AOK.

Ein mürrischer Chef, Misstrauen unter den Kollegen, Zweifel am Sinn der eigenen Arbeit. Solche negative Erfahrungen im Beruf können echte Krankmacher sein. "Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen der Art und Weise, wie Beschäftigte ihre Arbeit erleben, und ihrer Gesundheit", erklärte der Mitautor der Studie, Helmut Schröder. Dass hier noch viel Luft nach oben ist, zeigt eine repräsentative Befragung der AOK unter Erwerbstätigen im Alter zwischen 16 und 65 Jahren. Demnach verbinden 78 Prozent mit dem Stichwort Unternehmenskultur zuallererst den Wunsch, dass der Chef hinter seinen Mitarbeitern steht. Tatsächlich erleben das im Arbeitsalltag aber nur knapp 55 Prozent der Beschäftigten.

Mehr als zwei Drittel erachten es als besonders wichtig, für gute Arbeit von ihren Vorgesetzten gelobt zu werden. Doch knapp die Hälfte vermisst diese Motivierung in der Praxis. Auch möchten gut 60 Prozent der Beschäftigten selbst Einfluss bei wichtigen Entscheidungen nehmen. In der Realität eröffnet sich diese Möglichkeit aber nur für knapp 42 Prozent von ihnen.

Wie steht es nun um die gesundheitlichen Auswirkungen? Immerhin 27,5 Prozent der Beschäftigten in Betrieben mit problematischer Arbeitskultur klagen über die eigene gesundheitliche Verfassung. In Firmen, in denen das Klima stimmt, sind es dagegen nur 8,9 Prozent. Dass sich Unternehmen durch eine schlechte Kultur selbst schaden, zeigt ein Blick auf die krankheitsbedingten Ausfalltage: Fast jeder dritte Beschäftigte, der dies beanstandet, fehlte im vergangenen Jahr mehr als zwei Wochen lang im Betrieb. Unter den zufriedenen Mitarbeitern kam nur etwa jeder Sechste auf so viele Ausfalltage.

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