Gleich stark durch Fluglärm in ihrem Wert geminderte Häuser und Grundstücke müssen auch gleich behandelt werden. Diese Auffassung ist logisch, läuft aber der Verhandlungsposition des Verteidigungsministeriums entgegen, das sich seit 15 Jahren sträubt, Menschen dafür zu entschädigen, dass sie den Lärm ertragen, der wirtschaftliches Wohlergehen einer ganzen Region bedeutet. Mit diesem Lärm könnte es in seiner heutigen Form bald vorbei sein. Anzeichen für den Abzug des 52. Jagdbombergeschwaders aus Spangdahlem sind mehr als deutlich, auch wenn sie niemand sie sehen will. Um diese Zeichen zu erkennen, muss man sich nur eingestehen, dass es den Warschauer Pakt nicht mehr gibt und damit nicht mehr den Eisernen Vorhang und damit nicht mehr ein Gefechtsfeld an der heutigen Grenze zwischen Hessen und Thüringen. Aber die Angst ist groß vor dem, was dann kommt. Wenn die F 16 und die A 10 endgültig abgezogen werden, geht auch ein Großteil des Militärs samt Familien. Was zurückbleibt, ist ein auch nachts genutzter Frachtflughafen, der mit 300 oder 400 militärischen Hausmeistern und Service-Technikern auskommt. Offenbar glauben viele Eifeler, dass etwas allein deshalb nicht kommt, weil man nicht darüber spricht. Die Entscheidung darüber, ob das Geschwader bleibt, hängt nicht davon ab, ob Kommunalpolitiker im Pentagon Kniefälle machen oder mit Steuergeld Offizieren eine Golf-Partie ermöglichen. Die Bomber ziehen ab, weil es aus Sicht der Militärstrategen logisch und längst überfällig ist - die potenziellen Einsatzorte haben sich verlagert. Die Zeit ohne Jagdbomber wird für die Region nicht einfach. Sie wird mit jedem Tag noch schwieriger zu meistern sein, an dem man die Hände in den Schoß legt. Ideen, Konzepte oder Visionen für die Zeit ohne das 52. Jagdbombergeschwader müssen her - und zwar schleunigst. nachrichten.red@volksfreund.de