Tauziehen um Frieden

BERLIN. (dpa/red) Das diplomatische Ringen im Irak-Konflikt geht weiter. Die rot-grüne Regierung votierte gestern nach einem Schlagabtausch im Bundestag für eine friedliche Lösung. Unterdessen starteten weitere 100 amerikanische Soldaten vom Militärstützpunkt Spangdahlem in Richtung Golf.

 Wann werden sie sich wieder sehen? 100 amerikanische Soldaten haben sich gestern in Spangdahlem von ihren Familien verabschiedet. Ihr Ziel: der Irak.Foto: Friedemann Vetter

Wann werden sie sich wieder sehen? 100 amerikanische Soldaten haben sich gestern in Spangdahlem von ihren Familien verabschiedet. Ihr Ziel: der Irak.Foto: Friedemann Vetter

Zwischenden Verfechtern eines harten Irak-Kurses und Befürwortern einerfriedlichen Lösung des Konflikts zeichnet sich im höchstenUN-Entscheidungsgremium ein Kräftemessen mit offenem Ausgang ab.Im Sicherheitsrat legen die Chefinspekteure Hans Blix undMohammed el Baradei heute ihren neuen Zwischenbericht vor. DieUSA und Großbritannien wollen anschließend entscheiden, ob siedem Rat eine Resolution vorlegen, mit der militärische Maßnahmengegen Bagdad gebilligt werden sollen. Bundeskanzler Gerhard Schröder hat in leidenschaftlicher Form zur Verhinderung eines Irak-Kriegs aufgerufen. "Es ist nicht zu spät, die Entwaffnung des irakischen Regimes friedlich zu erreichen", sagte er im Bundestag. Die Inspektionen müssten fortgesetzt und ausgeweitet werden. Die Parteichefs von CDU und FDP, Angela Merkel und Guido Westerwelle, warfen der Regierung vor, sie mache durch ihre Politik einen Krieg wahrscheinlicher. Deutschland hat den Niederlanden indes 46 "Patriot"-Raketen zur Verfügung gestellt. Die Abschuss-Batterien und die Raketen sollen in die Türkei verlegt werden - zum Schutz des Nato-Partners. Offiziell hat Berlin wie Frankreich und Belgien in der Nato ein Veto gegen die militärische Unterstützung Ankaras zum jetzigen Zeitpunkt eingelegt.

Unterdessen haben mehrere Zwischenfälle auf britischen Flughäfen die Angst vor Anschlägen geschürt. Ein Terminal des Londoner Flughafens Gatwick wurde am Donnerstagnachmittag wegen Sicherheitsalarms gesperrt, drei Terrorverdächtige festgenommen.

Gestern brachen weitere 100 amerikanische Soldaten von der Airbase Spangdahlem in die Golfregion auf. Mittlerweile sind insgesamt 800 GIs aus der Eifel dorthin verlegt worden.

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