Tod mit Ansage

Die Bundesstraße 51 zwischen Trier und der Autobahn Richtung Köln hat viele Funktionen. Sie ist die Lebensader einer ganzen Region. Sie ist LKW-Transitstrecke zwischen Spanien und den deutschen Ballungsräumen. Sie verbindet die Eifel mit dem Oberzentrum Trier. Sie wird täglich tausendfach als Raser-, Drängler- und Extrem- Überholstrecke missbraucht. Gleichzeitig fahren auf ihr Traktoren mit schwerem Gerät, Mofas, Bagger, Raupen, und hin und wieder wurde dort sogar ein Reiter samt Pferd gesichtet. Allein diese Aufzählung zeigt, dass diese Straße hochgefährlich und mit über 20 000 Fahrzeugen am Tag völlig überlastet ist. Das alles kostet die Benutzer mehr Neven, als manch einer hat, führt immer wieder zu unüberlegten, hoch riskanten Reaktionen. Nicht selten mit tödlichem Ausgang. Es ist beileibe kein Zufall, dass dort häufiger als auf jeder anderen Bundesstraße der Region schwere Unfälle passieren. Allenfalls die Hunsrückhöhenstraße ist in dieser Hinsicht vergleichbar. Dazu kommt noch ein weiterer Aspekt. Dauernde Ausbau- und Ausbessserungsmaßnahmen hin oder her, die B 51 ist in Teilen in einem hundserbärmlichen Zustand. Der wird auch mit immer neuen Flickschustereien keineswegs besser, sondern immer schlimmer. Auf ein zugeteertes Loch kommen nach jedem Winter zwei neue, Kilometer lange, tiefe Spurrillen machen die Strecke bei Regen zu einer lebensgefährlichen Angelegenheit. Wenn dann noch Unvernunft, Leichtsinn oder schlicht ein Fahrfehler hinzukommen, ist die Katastrophe eben da. Viel wichtiger als jedes andere Projekt ist der vierspurige, kreuzungsfreie Ausbau dieser Bundesstraße. Doch selbst das wäre für sich genommen noch keine Lösung, solange nicht endlich die A 1 durchgängig zwischen der Eifel und der Anschlussstelle bei Tondorf Richtung Köln befahrbar ist. Denn erst dann werden die Brummifahrer möglicherweise bereit sein, auf der Autobahn zu bleiben. In dieser Hinsicht hat die A 60 nämlich keine Entlastung gebracht. Solange die Politik palavert, statt sofort zu handeln, wird es Tote, Verletzte, hoch gefährliche Manöver, Staus, Umleitungen, Baustellen, Flickschustereien auf der Bundesstraße 51 geben und zwar nicht weniger, sondern immer mehr. Diese Situation ist unerträglich. Jeder weiß das, aber die, die etwas daran ändern könnten, tun nichts (außer Sonntagsreden zu halten und jede kleine Erdbewegung an der A 1 mit Spatenstichen zu feiern) und zwar seit vielen Jahren. Das aber ist angesichts der Tragweite, um die es hier geht, entschieden zu wenig. d.schwickerath@volksfreund.de

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