Trier: Blutiger Angriff auf Ordensbrüder

TRIER. (sey) Blutige Attacke in der Abendandacht: Mit einem Beil hat am Samstag ein offenbar geistig verwirrter Trierer in der Kapelle des Brüderkrankenhauses zwei Ordensleute am Kopf verletzt. Der 49-jährige Angreifer wurde überwältigt und am Sonntag in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.

"Das hätte böse ausgehen können", sagt Staatsanwalt Thomas Albrecht und beschreibt "das richtig große Beil", mit dem der Angreifer am Samstagabend zugeschlagen hat.Der 49-jährige Trierer hatte um kurz nach 18.30 Uhr die gegenüber der Cafeteria gelegene Kapelle des Brüderkrankenhauses betreten, wo sich etwa 25 Ordensleute der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf zur allabendlichen Andacht aufhielten. Der Unbekannte ging nach vorne, wurde dort von einem der Geistlichen gebeten, die Andacht nicht zu stören. Zunächst machte er daraufhin kehrt, drehte sich dann allerdings abermals um, zog aus einer mitgebrachten Plastiktüte ein Beil und schlug auf einen in der Nähe sitzenden 75-jährigen Ordensmann ein. Auch ein 45-jähriger Mitbruder, der dem Opfer helfen wollte, wurde im Gesicht verletzt. Beide wurden später im Krankenhaus genäht. Ihnen gehe es aber "den Umständen entsprechend gut", sagte der Konventobere, Bruder Pankratius, gestern dem TV.

Der Angreifer wurde schließlich von mehreren Ordensleuten überwältigt und an die alarmierte Polizei übergeben. Er wurde am Sonntag in Trier dem Haftrichter vorgeführt, der die Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik anordnete.

Staatsanwalt Thomas Albrecht sagte unserer Zeitung, der 49-Jährige stehe zwar unter Betreuung, sei allerdings noch nie polizeilich aufgefallen. Erkenntnisse über das mögliche Motiv der Bluttat lägen noch nicht vor. Nach seiner Festnahme habe der Mann nur geäußert: "Ich will alle umbringen."

"Die Sache ging Gott sei Dank relativ glimpflich aus", sagte Bruder Pankratius dem TV, nachdem er am Sonntag mit den beiden Opfern gesprochen hatte. Nach Angaben des Konventoberen kann die Kapelle des Brüderkrankenhauses von jedermann besucht werden. Den Angreifer habe aber in der Klinik noch nie jemand zuvor gesehen.

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