Trier-Saarburg kippt Vorstandsbeschluss

Karlsruhe · Die CDU-Spitze ist in Karlsruhe mit ihrem Vorhaben gescheitert, den monatlichen Mindestbeitrag für Mitglieder von fünf auf acht Euro anzuheben. Statt dessen setzten sich die Trier-Saarburger mit ihrem Kompromissvorschlag durch.

Karlsruhe. Es ging ein wenig zu wie auf einem orientalischen Basar: Als die Delegierten auf dem CDU-Parteitag über den neuen Mindestmitgliedsbeitrag abstimmten, holte sich Generalsekretär Peter Tauber gleich zwei Mal eine Abfuhr. Taubers eigentlicher Plan, den Monatsbeitrag um stolze 60 Prozent von fünf auf acht Euro zu erhöhen, fiel bei den Delegierten mehrheitlich durch, ebenso das anschließende Angebot zur Güte: sieben Euro monatlich. Erst bei sechs Euro im Monat erbarmte sich eine Mehrheit der Delegierten.
Genau diesen Betrag hatte der CDU-Kreisverband Trier-Saarburg in seinem Änderungsantrag gefordert. "Wir kommen schließlich aus einem ländlichen Raum, wo es gerade viele ältere Leute nicht so dicke haben", begründete Kreisvorsitzender Arnold Schmitt die Trier-Saarburger Initiative.
Aber auch Christdemokraten aus anderen Teilen der Republik gingen gegen die ursprünglich geplante Erhöhung auf die Barrikaden. "Der Antrag des Bundesvorstands kommt zur Unzeit", meinte ein Delegierter aus Gütersloh, "uns laufen schon so die Mitglieder weg." Ähnlich äußerte sich ein CDU-Kreisvorsitzender aus Baden-Württemberg: "Mir sind acht Leute, die fünf Euro zahlen, lieber als fünf Leute, die acht Euro zahlen."
Die am Ende beschlossenen sechs Euro monatlich müssen nur Neumitglieder berappen. Die Altmitglieder genießen Bestandsschutz. Trier-Saarburgs CDU-Chef Arnold Schmitt wertete die moderate Beitragserhöhung als "richtiges Erfolgserlebnis".
Es war die erste Beitragserhöhung der CDU seit 19 Jahren. Die Partei hat knapp 450 000 Mitglieder. sey

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