Trierer Bischof Ackermann will Frauen fördern, aber nicht weihen

Trier · Sollen auch katholische Frauen künftig zu Diakoninnen oder Priesterinnen geweiht werden? Während der Klerus beharrlich den Kopf schüttelt, lassen die Katholikinnen nicht locker. "Wir Frauen geben in diesem Punkt keine Ruhe", sagen engagierte Gläubige aus dem Bistum Trier.

Trier. "Das ist genau so ein Unsinn wie der Wunsch von Männern, Kinder gebären zu können." Das sagte der Kölner Joachim Kardinal Meisner, als vor neun Jahren ein von Rom nicht anerkannter Bischof in Österreich sieben Frauen zu Priesterinnen weihte. An der ablehnenden Haltung der Amtskirche hat sich seitdem nichts geändert: Diakoninnen, Priesterinnen oder gar Bischöfinnen soll es in der von Männern regierten römisch-katholischen Kirche auch in Zukunft nicht geben. "Das ist lehramtlich so festgelegt", sagt der Trierer Bischof Stephan Ackermann (48) im Gespräch mit dem Volksfreund. Klingt nicht so, als würden die deutschen Bischöfe von sich aus die Initiative ergreifen und in Rom auf Änderungen drängen.
Auch nicht nach Abschluss des am Wochenende in Mannheim gestarteten Dialogprozesses zur Reform der Kirche.
Dort saß auch die aus der Eifelstadt Prüm stammende Vize-Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes, Beate Born, mit am Tisch; und war zumindest in einem Punkt schnell desillusioniert: "Sobald es ums Weiheamt geht, machen die geweihten Herren die Schotten dicht." Will heißen: Wir können über alles diskutieren. Doch ändern wird sich in diesem Punkt nichts. "Das hat mit Macht zu tun, die die Männer nicht aus der Hand geben wollen", glaubt die Eifeler Katholikin. "Es kann jedenfalls nicht Gottes Wille sein, dass Frauen zu den Weiheämtern nicht zugelassen werden", sagt auch die Oberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, Schwester Basina.
In einem Punkt immerhin will der Trierer Bischof Stephan Ackermann den mehrheitlich weiblichen Gläubigen in seinem Bistum entgegenkommen. Künftig soll es mehr Frauen in verantwortlichen Positionen geben, "die nicht an das Weiheamt gebunden sind".
Derzeit ist nur jede siebte Führungsposition im Generalvikariat, der Verwaltung des Bistums, mit einer Frau besetzt.

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