Trierer Kripo zieht aus, Böden kommen raus

TRIER. (sey) Seit gestern ist es amtlich: Das alte Polizeipräsidium in der Südallee wird vorübergehend geräumt und erneut saniert. Die Ursache für die Massenerkrankungen unter den Mitarbeitern ist allerdings immer noch nicht gefunden.

Knapp die Hälfte der 300 Mitarbeiter im ehemaligen Polizeipräsidium wird bis Ende des Monats den Marschbefehl erhalten. Weil ihr möglicherweise krank machender Arbeitsplatz, ein siebenstöckiger Bau aus den 70er Jahren, nicht zum ersten Mal saniert wird, müssen die Kripobeamten raus – in ein bis Ende September angemietetes Gebäude in der Güterstraße. Laut Polizeisprecherin Monika Peters verbleiben in der ersten Etage des Mini-Hochhauses und dem angrenzenden Flachbau nur die Führungsgruppe der Polizei und der Dauerdienst. Ab der zweiten Etage aufwärts wird – bis auf die unter dem Dach gelegene Kantine – geräumt. Danach sollen laut Peters zunächst zwei Etagen saniert werden. „Die Böden im zweiten und dritten Stock kommen raus.“

Die Fußböden galten nach den Gipsdecken als mögliche Auslöser der Massenerkrankungen im alten Präsidium. 60 der 300 Mitarbeiter klagen seit Monaten über Gesundheitsbeschwerden wie Hautreizungen oder blutige Nasenschleimhäute, die nur dann auftauchen, wenn die Betroffenen arbeiten. Zahlreiche Gutachter hatten das erst kürzlich PCB- und Asbest-sanierte Gebäude daraufhin untersucht – vergeblich. Auch bei der jüngsten Expertise des Landesuntersuchungsamts wurden keine Schadstoffe festgestellt. Dennoch werde jetzt saniert, sagt Peters.

Hubert Heimann, Chef des Gebäude-Eigentümers LBB (Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung), schließt derweil nicht aus, dass die Ursache der Massenerkrankungen „im psychosomatischen Bereich“ liegen könnte. „Es gibt jedenfalls keine schulmedizinische Erklärung“, sagte er gestern dem TV .

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort