Trierer Wahlkampf-Geplänkel: Wer zuletzt kommt, mahlt zuerst

Ja, ist denn schon Bundestags-Wahlkampf? Acht Monate vor dem Urnengang liefern sich die Trierer Parlamentarier von CDU und SPD ein erstes Duell. Thema: Wer informiert am schnellsten übers Konjunkturpaket?

Berlin. (sey) Christdemokrat Bernhard Kaster hatte die Nase vorn. Bereits Anfang vergangener Woche lud Kaster für nächsten Dienstag zu einer Konferenz über die regionalen Auswirkungen des Konjunkturpakets ein. Neben allen vier Landräten (dreimal CDU, einmal parteilos), dem Trierer Bürgermeister Ulrich Holkenbrink und Städtebund-Direktor Winfried Manns (beide CDU) sitzt mit ADD-Chef Josef Peter Mertes immerhin auch ein Genosse auf dem Podium. "Ich habe ja auch überparteilich eingeladen", sagt CDU-Mann Kaster und betont, es gehe ihm ja schließlich um die Sache und nicht um einen Wettlauf.

Ähnlich äußert sich auch Kasters scheidender Konkurrent Karl Diller. Der Sozialdemokrat hat nämlich ebenfalls zu einer Info-Veranstaltung übers Konjunkturpaket eingeladen. Die Einladung kam allerdings erst gestern, dafür ist der Termin schon am Samstag — und damit vier Tage vor der Kaster-Konkurrenz.

Alles nur Zufall? "Ja", sagt jedenfalls SPD-Finanzstaatssekretär Diller. "Als wir die Veranstaltung terminiert haben, da wussten wir noch gar nichts von der anderen Konferenz." "Wir" - damit meint Diller seine Genossen Malu Dreyer und den künftigen Kaster-Herausforderer Manfred Nink.

Christdemokrat Kaster gibt sich zumindest äußerlich gelassen, als er durch unseren Anruf von der Konkurrenz-Veranstaltung erfährt.

"Schon drollig", kommentiert der CDU-Geschäftsführer, "wie, wenn einer dem anderen sein Sandeimerchen wegnimmt."

Ist das alles denn schon Wahlkampf-Geplänkel?

"Eigentlich nein", beginnt Karl Diller seine ziemlich lange Antwort, und es klingt so, als hätte der SPD-Fuchs am liebsten "Ja" gesagt.

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