Trotz Entspannung keine Entwarnung

Entspannung auf dem Lehrstellenmarkt im Land: Ende April gab es 13 Prozent mehr unterschriebene Ausbildungsverträge als ein Jahr zuvor. Dennoch gibt es noch mehr Bewerber als Plätze.

Mainz. Die positive Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt werteten zwar alle Parteien während einer Aktuellen Stunde am Donnerstag im Mainzer Landtag als erfreuliches Signal. Dennoch zeigen die Zahlen der rheinland-pfälzischen Arbeitsagenturen, dass trotz der deutlichen Entspannung landesweit noch längst nicht alle Jugendlichen eine Lehrstelle in Aussicht haben. Rund 13 000 unversorgten Bewerbern stehen derzeit 9000 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Bis Ende April wurden laut Wirtschaftsminister Hendrik Hering über 13 Prozent mehr Ausbildungsverträge unterschrieben als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. 2007 stieg die Zahl der Lehrstellen insgesamt um 13,6 Prozent im Land. Am Ende wurden knapp 32 000 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Unter den aktuell registrierten 13 000 Bewerbern ist nach Angaben der Arbeitsagenturen jeder zweite ein "Altbewerber" aus den Vorjahren.Die CDU zeigte sich mit der Entwicklung im Land nur teilweise zufrieden. Während bundesweit die Lehrstellenzahl seit Oktober 2007 um elf Prozent gestiegen sei, liege der Zuwachs im Land bei sieben Prozent, reklamierte die Abgeordnete Hedi Thelen. Vor allem im Dienstleistungssektor und im Baubereich gebe es deutlich mehr Bewerber als Stellen. Nach Einschätzung der FDP schlagen sich in der positiven Gesamtentwicklung die gute Wirtschaftslage und die demografischen Veränderungen nieder, indem Unternehmen durch steigende Ausbildungszahlen vorsorgten, um dem erwarteten künftigen Nachwuchsmangel rechtzeitig zu begegnen.Rund 3300 Betriebe haben laut Hering im vergangenen Jahr erstmals ausgebildet, viele davon im Verbund. Dieser Weg, zu neuen Lehrstellen zu kommen, soll künftig verstärkt gefördert werden.

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