Überschwemmung: Geröll auf der B51 - Feuerwehren bei Ralingen im Einsatz - Heftige Unwetter in Ostbelgien (Übersicht)

Mendig/Stuttgart/Trier/Aach/Ralingen · Nach dem heftigen Regen der vergangenen Tage geben die Meteorologen noch keine Entwarnung. Am Abend krachte es erneut, diesmal über Aach-Hohensonne an der B51 und an der Sauer. Hier mussten Einsatzkräfte Geröll wegräumen und Keller leerpumpen. Ein Feuerwehrmann wurde in Aach verletzt.

Überschwemmung: Geröll auf der B51 - Feuerwehren bei Ralingen im Einsatz - Heftige Unwetter in Ostbelgien (Übersicht)
Foto: Agentur Siko

Aktualisiert Montag, 21.55 Uhr

Keller überflutet, das Wasser stellenweise bis zu 50 Zentimeter und mehr hoch, aufgedrückte Gullydeckel, ein verletzter Feuerwehrmann: Nach dem Durchzug schwerer Gewitter standen Aach, der Ortsteil Hohensonne an der B51 und Ralingen-Kerschim Mittelpunkt eines größeren Feuerwehreinsatzes. Autofahrer mussten in Hohensonne wegen Geröll auf der Bundesstraße mit Verkehrsbehinderungen rechnen. Die Straßenmeisterei säuberte die Straße, während der Verkehr von der Polizei geregelt wurde. In ein Bauernhaus drang Wasser, der Besitzer musste Pferde aus dem Gestüt bringen. Auch eine Unterführung stand unter Wasser.

In Aach stapelte die Feuerwehr am Abend Sandsäcke, um den Ort zu schützen. Wassermassen, die nach dem Unwetter die Hänge herabflossen, drückten Gullydeckel hoch, wie ein Sprecher der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Trier-Land mitteilt. Ein Feuerwehrmann sei beim Einsatz verletzt worden.

Im Raum Ralingen waren wegen Geröll die Kreisstraße zwischen Ralingen-Kersch und Trierweiler-Udelfangen sowie die B418 zwischen Ralingen und Wintersdorf gesperrt und am Abend noch nicht freigeräumt, wie die Feuerwehr mitteilt. Am Abend nach 21.30 Uhr beruhigte sich die Lage. (mc/siko)

Starke Regenfälle haben am Montag die Feuerwehr in Koblenz beschäftigt. Die Rettungskräfte mussten nach eigenen Angaben zu mehr als 20 Einsätzen ausrücken. Im Bereich der Bundesstraße 42 und des Mühlentals kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen durch abgerutschte Hänge. Etwa zwei Stunden waren mehr als 60 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr damit beschäftigt, überflutete Straßen und Keller vom Wasser zu befreien. Wegen des aufgeweichten Bodens seien auch Bäume umgestürzt. (dpa)

Schwere Unwetter haben auch in Belgien zu Überschwemmungen geführt. In der Nähe des ostbelgischen Ortes Welkenraedt wurde eine achtzigjährige Frau von den Fluten davon gerissen. Sie gehörte zu einer Gruppe von sieben Menschen, die hinweg geschwemmt wurde. Die anderen Personen konnten gerettet werden, die Frau wurde am Abend noch vermisst. Nach den schweren Gewittern stand außer Welkenraedt auch der Ort Verviers unter Wasser. Nach Medienberichten wurden Straßen überflutet, Bäume stürzten um. (dpa)
Zusammenfassung

Die ungewöhnliche Unwetterserie in Deutschland dauert an. In weiten Teilen Deutschlands - ausgenommen der Nordosten sowie Oberbayern und Schwaben - sind laut Deutschem Wetterdienst (DWD) in den kommenden Tagen regional weiterhin Gewitter mit Starkregen und Hagel möglich. In Teilen von Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Würtemberg gehen derweil die Aufräumarbeiten weiter. In Aichwald nahe Stuttgart traf am Sonntag ein Blitz einen Zwölfjährigen auf einem Sportplatz und verletzte ihn lebensgefährlich.

Am Montag rückten etwa 100 Bundeswehrsoldaten in Simbach am Inn an, um die Aufräumarbeiten in der bayerischen Stadt im Landkreis Rottal-Inn zu unterstützen.

Der Veranstalter des Festivals „Rock am Ring“ in der Eifel, Marek Lieberberg, nannte den am Wochenende von Behörden angeordneten Abbruch der Veranstaltung in einem Interview "falsch". Er hätte es besser gefunden, die Besucher am Sonntag bei konkreter Gefahr zu warnen und das Programm fortzusetzen, sagte er dem Blatt. In Mendig (Rheinland-Pfalz) war das „Rock am Ring“-Festivalgelände am Montag von allen Besuchern verlassen. Einige Autos steckten nach wie vor im Matsch fest. Am Freitagabend hatten Blitzeinschläge 71 Menschen verletzt, zumeist mit Verbrennungen und Herz-Rhythmus-Störungen.

In Baden-Württemberg begann am Montag nach den schweren Unwettern vor einer Woche die Auszahlung der Soforthilfe des Bundeslandes, etwa in Braunsbach. In Oberbayern schätzte das Landratsamt Weilheim-Schongau, das am Sonntag rund um den Ort Polling einige Stunden den Katastrophenfall ausgerufen hatte, die Hochwasserschäden bei rund 100 Haushalten auf etwa 15 Millionen Euro.

Seit einer Woche ziehen Unwetter über Bayern. Zunächst versank die Region um das fränkische Ansbach im Wasser, dann große Gebiete in Niederbayern, wo sieben Menschen starben und geschätzt mehr als eine Milliarde Euro Schaden entstand. Am Wochenende sorgten dann Unwetter bei Aschaffenburg und Polling für Überschwemmungen. Gewitter mit Starkregen und Hagel haben am Montag erneut weite Teile Bayerns heimgesucht. Betroffen waren vor allem Nordbayern sowie Niederbayern. Vereinzelt liefen Keller voll, umgestürzte Bäume blockierten Straßen. Der Deutsche Wetterdienst hatte am Montag für weite Teile Nordbayerns amtliche Unwetterwarnungen herausgegeben. Größere Schäden wurden zunächst aber nicht bekannt.

Die Menschen in den Hochwassergebieten müssen bald mit einer Mückenplage rechnen. Stehende Gewässer und schwül-warmes Wetter seien für Mücken ideal, sagte die Biologin Eva Goris dem „Münchner Merkur“.

Nicht nur in Deutschland schlägt das Wetter Kapriolen: In Australien forderten Stürme und Fluten mehrere Tote, in den USA zog der tropische Sturm „Colin“ über Florida hinweg.

Rock am Ring abgebrochen, Überschwemmungen in der Region am Wochenende
Nach Unwettern und Blitzeinschlägen&nbsp;war in der Nacht von Samstag auf Sonntag in der <strong>Eifel das Festival "Rock am Ring" abgebrochen worden.  Die Verbandsgemeinde Mendig in Rheinland-Pfalz entzog die Genehmigung für die Fortsetzung der Veranstaltung mit rund 90.000 Besuchern. Nach unwetterartigen Regenfällen waren am Samstag im rheinland-pfälzischen Kreis Trier-Saarburg zahlreiche Straßen überschwemmt worden. Besonders betroffen waren laut Polizei die Gemeinden Saarburg und Konz an der Mosel. Am Abend folgten Einsätze in den Verbandsgemeinden Schweich und Ruwer. Am Sonntag traf es das&nbsp;<strong>Nimstal im Eifelkreis, vor allem die Orte Lasel und Schönecken waren betroffen . In der Nacht sicherten hunderte Einsatzkräfte die flussabwärts gelegenen Ortschaften.
Unwetter-Wochenende


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