Umplanen statt absagen

TRIER. Nach den Anschlägen von Madrid gingen die Börsenkurse von Reiseanbieterngestern in den Keller. Der Trierer Tourismus-Experte Martin Fontanari glaubt, dass die Attentate sich auf das Urlaubsverhalten auswirken werden.

Ganz aufgeben wird wohl keiner seinen geplanten Urlaub. Aber es könnte zu Umplanungen kommen vor allem bei Spanien-Urlaubern, glaubt Martin Fontanari, Geschäftsführer des Europäischen Tourismus-Instituts (ETI) in Trier. Auswirkungen auf den Tourismus in anderen Ländern haben seiner Ansicht nach die Bomben von Madrid aber nicht. Wenn in Spanien etwas passiere, könne man nicht zwangsweise davon ausgehen, dass auch etwas in Frankreich oder anderswo passiere, so der ETI-Chef. Europa sei kein einheitliches Urlaubsland. "Die Wirtschaftskrise bedroht viel mehr das Reiseverhalten der Urlauber als der Anschlag in Madrid", sagt Fontanari. Seine Empfehlung: Abseits von touristischen Ballungsgebieten Urlaub zu machen. Anschläge in Urlaubsländern gebe es vor allem in den Urlauber-Zentren. "In den österreichischen Alpen oder an der Mosel dürfte so etwas nicht passieren", ist sich Fontanari sicher. Terroranschläge zielten meistens in das Herz einer Nation. Der Tourismus-Experte glaubt übrigens nicht, dass die baskische Untergrundorganisation Eta hinter den Anschlägen steckt. Das Muster passe nicht zu den Separatisten. Vielmehr könnte die Beteiligung Spaniens am Irak-Krieg Ursache sein.

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