Unangenehme Wahrheiten

Um die Wichtigkeit des Flugplatzes Spangdahlem als Wirtschaftsmotor für die Region geht es nicht. Die ist bekannt, und wird auch von Gegnern des Ausbaus der Air-Base zähneknirschend anerkannt. Die Vorstellung einiger regionaler Politiker während der Sitzung des Petitionsausschusses war deshalb mehr als peinlich.

Sie stellten den Petenten und dessen Mitstreiter - um deren Anliegen es ging - als Phantasten dar, denen die Jobs der Menschen auf dem Flugplatz egal sind. Forderungen nach körperlicher Unversehrtheit und einer halbwegs intakten Natur dürfen aber nicht auf diese Art und Weise abgetan werden. Der Hinweis, dass man für das Allgemeinwohl den Buckel hinzuhalten habe, reicht nicht aus, das laute Leben am Flugplatzzaun erträglicher zu machen. Von den Forderungen der Gegner der Erweiterung in geplanter Form werden sich wohl die meisten nicht umsetzen lassen. Aber die unangenehmen Wahrheiten über fragwürdige Gutachten, laute Jets und ins Dorf ziehende Abgasfahnen haben Eindruck gemacht. Ein Vertreter des Verteidigungsministeriums hat die Prüfung der Forderungen zugesagt. Das ist nicht viel, aber immerhin mehr, als das, was (von wenigen Ausnahmen abgesehen) die geballte Polit-Prominenz aus der Region erreicht hat. Es besteht also noch Hoffnung, dass Flugplatz und Menschen nebeneinander leben können. h.jansen@volksfreund.de

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