Und ewig lockt der Ball

Endlich sagen die einen, leider die anderen: Wenn heute mit der Partie Bayern München gegen Hamburg die Bundesliga-Rückrunde eröffnet wird, teilen sich die Wohnzimmer wieder in zwei Lager. Aber die Zahlen der Besucher in den Stadien und der Zuschauer vor den Fernsehern zeigen eines: Die Bundesliga boomt wie nie.

Und die Fußball-Hysterie wird spätestens mit dem Confederations-Cup im Juli weiter zunehmen, wenn ein Jahr vor der WM die Welt zu Gast in Deutschland ist. Auch die Vereine machten alles, um die spielfreie Winterzeit zum Ballyhoo zu nutzen: Da greifen sich die Manager an, da gehen sich Spieler der gleichen Mannschaft an die Gurgel. Immer im Gespräch sein, diese mediale Grundregel haben die Protagonisten seit langem verinnerlicht. Egal, ob auf dem Feld oder im Hintergrund - für Präsenz an Stammtischen ist immer gesorgt. Aber über allem tollen Schein schwebt auch das Damokles-Schwert der radikalen Überschuldung. Borussia Dortmund, der Zuschauerkrösus, steht vor der Pleite, andere Klubs halten sich nur durch subversive Anleihen über Wasser - und dies, obwohl die Vereinsvorstände gelernt haben, sich nur noch selten von Spielern abzocken lassen und deutlich vorsichtiger investieren (mit Ausnahme vielleicht von Schalke 04). Dem Fan ist es solange egal, wie der Verein nicht über die Wupper geht. Denn für ihn gilt ab heute wieder die alte Fußball-Weisheit: Entscheidend is auf'm Platz. b.pazen@volksfreund.de

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