Ungeheure Nachricht

Ich kann alljährlich Tschernobyl gar nicht vergessen, denn der 26. April ist mein Geburtstag. Am Tag der Katastrophe von Tschernobyl wurde ich 34 Jahre alt. Ich war an diesem Tag mit einer Freundin spazieren.

Wir, mein Mann und ich, wohnten zu diesem Zeitpunkt in Düsseldorf. Jedenfalls kam eine Freundin zu Besuch, wir gingen spazieren, danach gab es Kaffee und Kuchen. Ich hatte auch noch etwas zum Abendessen vorbereitet, weil abends auch noch ein paar Freunde kamen. Dann im Fernsehen diese ungeheuerliche Nachricht von dem Unglück in Tschernobyl. Wir waren alle völlig entsetzt. Zu dem Zeitpunkt, als das passierte, waren wir ja draußen! Wer weiß, was wir da alles mitbekommen haben. Nun ja, das ist eben der Preis, den wir bezahlen für all unsere Bequemlichkeiten: solche Risiken sind weltweit nie ausgeschlossen und werden von den Politikern als kalkulierbares "Restrisiko" billigend in Kauf genommen. Jedes Jahr an meinem Geburtstag denke ich seitdem an dieses schreckliche Unglück, das sich nun zum 20. Mal jährt. Irmtraud Schäfer, Traben-Trarbach

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