Unruhen verunsichern Reisende und Veranstalter

Erst Tunesien, jetzt Ägypten, als Nächstes womöglich Marokko. Noch weiß niemand, wie sich die Lage in den Urlaubsländern entwickeln wird. Die Reiseveranstalter sind alarmiert und die Kunden verunsichert.

Luxemburg. Die Unruhen in Ägypten treffen die Reiseveranstalter hart. Das Land am Nil ist längst zu einem beliebten Reiseziel der Deutschen geworden. Derzeit sind Schätzungen zufolge mehr als 10 000 deutsche Urlauber dort. Auch 252 Kunden des Luxemburger Reiseveranstalters Luxairtours sind momentan in den Urlaubsregionen Ägyptens. "Ägypten ist für uns ein wichtiges Reiseziel", sagt Luxairtours-Sprecher Yves Hoffmann. Wie die großen deutschen Reiseveranstalter hat auch Luxairtours vorerst bis Mitte Februar alle Flüge in das Urlaubsland abgesagt. "Das schmerzt schon", sagt Hoffmann, der nicht davon ausgeht, dass bis Ende Februar kein Flug mehr von Luxemburg nach Ägypten gehen wird. Man stehe ständig in Kontakt mit den Mitarbeitern in Ägypten, um je nach Lage reagieren zu können. Bis gestern Mittag hatte Luxairtours keine Rückholaktion für seine Ägypten-Urlauber geplant.

Auch die Flüge nach Tunesien sind wegen der anhaltenden Unruhen zunächst bis 13. Februar abgesagt. Tunesien sei vor allem bei den französischen Kunden beliebt, so Hoffmann. Mehr als 60 000 Kunden des luxemburgischen Reiseveranstalters haben im vergangenen Jahr ihren Urlaub in Tunesien oder Ägypten verbracht. Noch wisse man nicht, wann der Reiseveranstalter diese beiden Ziele wieder anfliegen werde, sagt Hoffmann. Viele überwiegend französische Kunden hätten bislang auch Reisen nach Marokko gebucht. Aber auch dieses Ziel könne er aufgrund der sich ausbreitenden Unruhen in den Ländern nicht "ruhigen Gewissens" empfehlen. "Die Kunden sind verunsichert", sagt der Unternehmenssprecher.

Er befürchtet, dass es auf jeden Fall in diesem Jahr zu einem deutlichen Einbruch bei den Buchungen für diese Länder kommen wird. Das werde Auswirkungen auf die Jahresbilanz haben. Zumal die Reiseveranstalter noch an den Flugausfällen des vergangenen Jahres zu knabbern haben. Während der Osterferien stoppte eine Aschewolke aus dem isländischen Vulkan Eyjafjallajökull den Flugverkehr in ganz Europa. Extra Warnung vor Ägypten-Reisen: Eine offizielle Reisewarnung für Ägypten hat das Auswärtige Amt nicht herausgegeben. Allerdings rät es von Reisen in das Land "dringend ab". Die Reiseveranstalter haben ihre Flüge nach Ägypten zunächst bis Mitte Februar abgesagt. Wer in diesem Zeitraum eine Reise dorthin gebucht hat, kann kostenlos davon zurücktreten. Für einen späteren Reisezeitraum müssen bei Stornierungen die üblichen Gebühren gezahlt werden.

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