Unter Zugzwang

Die Botschaft wird in vielen Rathäusern und Amtsstuben sicherlich mit Argwohn und Skepsis vernommen. Die Wirtschaft fordert die Politik auf, den deutschen Paragrafen-Dschungel zu durchforsten, die Verwaltungsebenen neu zu gliedern und die Regulierungswut einzudämmen.

Jeder Verbraucher kann diesen Vorstoß nur begrüßen, denn wer hat nicht schon bei der Steuererklärung graue Haare bekommen oder sich bei einem Bauantrag die Hacken abgelaufen? Die Wirtschaft hat auch eine ganze Reihe von vernünftigen Vorschlägen auf den Tisch gelegt - die Politik kann sich bedienen und sich und uns das Leben damit leichter machen. In einigen Verwaltungen gibt es bereits hochinteressante Versuche, die Bürokratie auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren. Der Wille zur Veränderung zeichnet diese "Vorreiter" aus. Sie haben die Gewissheit, dass sie später nicht die "Getriebenen" sind. Denn die demografische Entwicklung setzt alle Gemeinden unter Zugzwang. Jetzt können die Verwaltungen noch eigene Lösungen forcieren. In wenigen Jahren aber wird der Zuschnitt der Einheiten- unter dem steigenden Druck der Kostenentwicklung - von oben verordnet. Aber nicht nur Deutschlands Kommunen stehen unter Fusions-Druck. Kritiker werfen den Kammern vor: "HWK und IHK machen das Gleiche. Eine Kammer reicht aus." Und so wird es nicht lange dauern, und die Wirtschaftskammern bekommen den Ball zurückgespielt. Dann müssen auch sie Flexibilität zeigen und beweisen, dass sie gut vorbereitet sind. h.waschbuesch@volksfreund.de

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