Unterstützung für Energieagentur
Die Region Trier soll vom Energie-Importeur zum Energie-Exporteur werden: Mit diesem Ziel ist die Energieagentur Region Trier angetreten. Gestern wurde ein Kooperationsvertrag mit regionalen Partnern unterschrieben.
Trier. (hw) Rund 250 Millionen Euro verheizen Bürger, Kommunen und Wirtschaft in der Region Trier Jahr für Jahr, um ihre Gebäude zu nutzen. "Davon fließen 212 Millionen Euro in andere Regionen und ins Ausland", bemängelt der Geschäftsführer der Energieagentur Region Trier, Achim Hill. Doch schon in wenigen Jahren soll damit Schluss sein. Ziel der Agentur ist es, dass sich die Region vom Energie-Importeur zum Exporteur wandelt. Bei dieser ehrgeizigen Aufgabe kann Hill mit großer Unterstützung rechnen.
Gestern unterzeichneten die regionalen Akteure einen entsprechenden Kooperationsvertrag. Am Tisch saßen neben Landrätin Beate Läsch-Weber (Bernkastel-Wittlich), den Landräten Heinz Onnertz (Vulkaneifelkreis Daun) Günther Schartz (Trier-Saarburg), Joachim Streit (Eifelkreis Bitburg-Prüm) und Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen auch die Vertreter der Stadtwerke Trier, des RWE, der Sparkassen aus der Region und der Volks- und Raiffeisenbanken aus Bitburg-Prüm und dem Vulkaneifelkreis, die Handwerkskammer Trier sowie Vertreter des Fördervereins.
Jensen: Erstes großes Projekt aus der Region
"Eine solche Energieagentur ist in Rheinland-Pfalz bisher einmalig", hob Oberbürgermeister Jensen die Bedeutung der Initiative hervor. "Das ist das erste große gemeinsame Projekt, das aus der Region herauskommt", hofft Jensen, dass auch die Agentur die Region voranbringt. Als Zielgruppen sollen neben privaten Bauherren und Hausbesitzern auch Architekten und Ingenieure, Energieberater, Handwerker und Bau- und Wohnungswirtschaft sowie Kommunen von der Arbeit der Agentur profitieren.
"Die Energieagentur möchte als flächendeckende Anlaufstelle die Themen Energieeinsparung, Energieeffizienz und Energieerzeugung belegen", so Geschäftsführer Hill. "Wir verstehen uns ausdrücklich als Partner und nicht als Konkurrent zu Energie-Akteuren." Das sieht auch der Förderverein so, in dem unter anderen Architekten, Ingenieure und Planungsbüros sitzen. "Wir erhoffen uns natürlich, dass die Energieagentur auch unter den Unternehmen für Synergieeffekte sorgt", hofft der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, Bernhard Gillich (BGH Plan, Trier).
Der Experte glaubt, dass das Ziel Energie-Exporteur schon 2020 erreicht werden könnte, wenn die gemeinsame Energieagentur so einschlägt, wie sich die Initiatoren dies vorstellen. Remigius Kühnen, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Trier, sieht ebenfalls ein großes Potenzial. "Hier besteht die Chance, dass die Umwelt profitiert, die Bürger Energie einsparen und ihre Kosten senken können und das heimische Handwerk Aufträge erhält." Die regionalen Volks- und Raiffeisenbanken und die Sparkassen wollten Wirtschaft und Bürger dabei begleiten, stimmte auch Elmar Schmitz von der Volksbank RheinAhrEifel zu.
Die Energieagentur, mit bisher zwei Mitarbeitern, hat ihren Sitz in Trier, als Mieter im Umweltzentrum der Handwerkskammer Trier (HWK). HWK-Hauptgeschäftsführer Manfred Bitter sieht hierin gute Chancen, Synergien zu nutzen.