Unterwegs mit Augen für die Zukunft

HANNOVER. Der Evangelische Kirchentag in Hannover verzeichnet Besucherrekorde. Auch zahlreiche Gläubige aus der Region nehmen an der Zusammenkunft teil.

Mehr als 105 000 Dauerteilnehmer haben sich angemeldet, und bis zum Ende des Protestantentreffens am Sonntag werden rund 900 000 Menschen den "Markt der Möglichkeiten", die Gottesdienste und Bibelarbeiten besucht haben. Und einige werden das ganz besonders aufmerksam gemacht haben - denn überall in der rheinischen Landeskirche denkt man bereits an den Juni 2007, wenn der dann 31. Evangelische Kirchentag in Köln stattfindet. "Wir haben vor der Abfahrt nach Hannover Fragebögen erhalten, auf denen wir unsere Erlebnisse und Interessen festhalten sollen", sagt etwa Pfarrer Peter Winter, der mit rund 60 Jugendlichen aus dem Kirchenkreis Trier am Christentreffen teilnimmt. Denn auch in zwei Jahren im Rheinland sollen die Interessen der Jugendlichen angemessen berücksichtigt werden. Dass das eine wichtige Zielgruppe sei, zeige sich schon daran, dass aus der eigenen Region fast doppelt so viele Teenager wie Erwachsene nach Hannover gefahren sind. Und während viele ältere Kirchentagsbesucher die morgendlichen Bibelarbeiten mit Theologen wie Fulbert Steffensky, Jörg Zink und Friedrich Schorlemmer bevorzugen, zieht es die Jugendlichen eher in christliche Musicals und Konzerte, die das Abendprogramm des Kirchentags prägen. "Die Interessen von Jugendlichen sind halt auch auf dem Kirchentag etwas anders", sagt Stefan Wolfram, der in der Jugendarbeit des Kirchenkreises gerade ein Praktikum absolviert. Doch Svenja Raab, Jenny Wiedinger und Denise Hauprich aus der Trierer Jugendgruppe haben auch schon Veranstaltungen mit Wolfgang Thierse und Angela Merkel besucht. "Wobei wir nicht sagen können, dass wir die gesehen haben - es war so voll, dass wir sie nur über die Lautsprecher gehört haben", erzählen die Teenager. Auch Pfarrer Ulrich Dann aus Trier geht mit wachen Augen über das Hannoveraner Christentreffen. Denn als Mitglied des Landesausschusses des Evangelischen Kirchentags ist auch er direkt an der Vorbereitung des Kölner Kirchentags beteiligt. "Ich finde es beeindruckend, wie gut hier vor allem die Veranstaltungen zum interreligiösen Dialog zwischen Christen und Muslimen hier besucht sind", sagt Dann. Er könne sich gut vorstellen, dass in zwei Jahren in Köln diese Themen von Bedeutung sein werden.

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