US-Kampfjets trainieren wieder über der Region

Trier · 1900 präzisionsgelenkte Bomben haben Kampfjets aus Spangdahlem in sechs Monaten über Syrien und dem Irak abgeworfen. Und damit offenbar einen Rekord gebrochen. Seit die Flugzeuge zurück sind, ist es über der Region wieder laut geworden.

Trier. Ein halbes Jahr lang hatte relativ große Ruhe im Luftraum über der Region Trier geherrscht. Denn die 480. Kampfstaffel der Airbase Spangdahlem hat sich an der Operation "Inherent Resolve" (Operation Natürliche Entschlossenheit) beteiligt: dem von den USA angeführten, internationalen Militäreinsatz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat im Irak und in Syrien.
Seit die F-16-Kampfjets vor wenigen Wochen zurückkehrten, erreichen den Volksfreund aus Trier und dem Hunsrück vermehrt Beschwerden über Fluglärm. So klagt Stefan Bierbrauer aus Losheim am See bitter über "mörderischen Lärm", der ihm an die Nieren gehe. Täglich zähle er mindestens acht Kampfjets. Vor kurzem seien es sogar zwölf gleichzeitig gewesen.
Der Airbase zufolge handelt es sich um das ganz normale Flugtraining der Staffel, die sich in einem Video auf ihrer Facebookseite rühmt, bei ihrem jüngsten Einsatz gegen den IS mit 1900 präzisionsgelenkten Bomben einen neuen Rekord der F-16-Luftkampfgeschichte aufgestellt zu haben.
Während TV-Leser über den "Lärm-Terror" klagen, sind die "Airmen" froh, wieder in Spangdahlem zu sein. "Es war eine sehr feindliche Gegend", sagt Lt. Col. Timothy Murphy. Es sei großartig, wieder in Spangdahlem zu sein und die 300 Männer und Frauen sicher zurückgebracht zu haben. Er sei stolz, Teil eines solch zuverlässigen Teams gewesen zu sein, das so viel für die USA, für Europa und die Welt getan habe.
Washington führt den Kampf gegen den IS an der Spitze einer internationalen Koalition aus über 60 Staaten, darunter Länder wie Großbritannien, Südkorea, die Niederlande, Australien, Frankreich und Jordanien. Täglich fliegen Kampfjets Angriffe - darunter sechs Monate lang auch jene aus Spangdahlem. Deutschland stellt sechs Tornados für Aufklärungsflüge.
Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums hat das Bündnis insgesamt 16 291 Luftschläge ausgeführt, wobei die USA mehr als 12 000 davon verantworten. Mehr als 31 000 Ziele habe man dabei zerstört, darunter 164 Panzer, 2050 Lagerplätze, rund 8000 Gebäude und 8600 Kampfstellungen. Zur Gesamtzahl der Toten äußert sich das Pentagon auf seiner Internetseite über die Operation "Inherent Resolve" nicht. Vor wenigen Tagen räumte es allerdings ein, dass im Laufe des vergangenen Jahres auch etwa 64 Zivilisten getötet worden seien. Mehr als 27 000 IS-Kämpfer sollen einem CNN-Bericht zufolge seit 2014 von der internationalen Koalition getötet worden sein.

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