US-Wahlkampf: Donald Trump greift Rivalen wegen Herkunft an

Charleston · Bei ihren Fernsehdebatten legen die US-Republikaner oft mehr Wert auf Unterhaltung denn auf Inhalte. Die jüngste Redeschlacht machte keine Ausnahme. Der größte Polarisierer sprach eine rechtlich umstrittene Frage an.

Charleston. Zwei Wochen vor der ersten Vorwahl im US-Präsidentschaftswahlkampf haben sich die Anwärter der Republikaner bei ihrer vorletzten Fernsehdebatte heftige Wortduelle geliefert.
Im Mittelpunkt der vom konservativen Sender Fox News übertragenen Debatte in Charleston (South Carolina)stand der Streit zwischen dem New Yorker Immobilienmagnaten Donald Trump und dem erzkonservativen Senator Ted Cruz aus Texas.
Beide liegen in den Umfragen für die erste Vorwahl im Bundesstaat Iowa gleichauf an der Spitze. In den nationalen Umfragen führt Trump.
Trump griff Cruz an, weil dieser in Kanada geboren wurde. Damit sei die US-Staatsbürgerschaft fraglich und folglich auch, ob er überhaupt kandidieren dürfe. Rechtlich gesehen ist dieser Vorwurf fragwürdig. Die Verfassung schreibt vor, dass nur Staatsbürger für das Amt infrage kommen, die als solche geboren wurden. Bis heute streiten Juristen darüber, wie der Passus zu verstehen ist, ob sich dieser allein auf die Staatsangehörigkeit bezieht oder auch eine territoriale Eingrenzung bedeutet, dass man also in den USA geboren worden sein muss, um kandidieren zu können. Cruz entgegnete, US-Staatsbürger zu sein, da seine Mutter Amerikanerin sei. Einen Präzedenzfall gibt es. John McCain war 2008 der republikanische Widersacher von Barack Obama, obwohl er in der Panamakanalzone zur Welt kam. Auch Jeb Bush, Bruder des letzten republikanischen Präsidenten George W. Bush, konterte Trump. Dessen strikte Anti-Muslim-Politik sei wirr. Auch sein Vorschlag, China mit Handelszöllen zu belegen, sei unsinnig. Insgesamt bewerben sich für die Republikaner noch ein rundes Dutzend Männer und mit Carly Fiorina auch eine Frau um das höchste politische Amt in den USA.
Spannend wird es langsam auch bei den Demokraten, bei denen das Rennen zwischen Favoritin Hillary Clinton und Senator Bernie Sanders enger wird.
fhe/dpa

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