Veraltet und bürokratisch

Schluss mit dem Rumeiern beim Ladenschluss. Entweder kippt die Politik endlich die Öffnungszeiten komplett, oder sie lässt alles sowie es ist. Das mutlose Herumdoktern - mal da zwei Stündchen länger, mal hier ein offener Sonntag mehr - bringt nichts.

Es führt nur zu zusätzlichem Chaos, die Kunden wissen irgendwann gar nicht mehr, wo sie dran sind. Die rheinland-pfälzische Lösung ist halbherzig. Viel schlimmer ist aber, dass sich die Bundesländer auf keine einheitliche Linie beim Ladenschluss einigen können. Während die Kunden im hessischen Wiesbaden unter der Woche bald (zumindest theoretisch) rund um die Uhr einkaufen können, gehen ein paar Kilometer weiter über die Landesgrenze in Mainz spätestens um 22 Uhr die Gitter vor den Geschäften runter. Auch die Nachbarn in Nordrhein-Westfalen haben den Ladenschluss gekippt. Warum also nicht auch in Rheinland-Pfalz? Ladenschluss in Zeiten des 24-Stunden-Internet-Shoppings hat einfach keinen Sinn mehr. Es sollte den Händlern überlassen bleiben, wie lange sie ihre Läden öffnen. Wer unbedingt bis in die Nacht verkaufen will, soll es tun. Und wer glaubt, er könnte sonntags viele Euro verdienen, soll halt sein Geschäft aufmachen. Natürlich werden das vor allem die großen Ketten sein mit ihren Filialen auf der grünen Wiese. In Daun, Bitburg oder Wittlich wird es sich kaum lohnen, länger als bisher zu öffnen. Aber geht den Händlern deswegen ein Euro verloren? Nein. Die Kunden werden weiter kommen. Auch in den Zentren wie Trier werden die Händler mit längeren Öffnungszeiten nicht mehr Umsatz machen. Trotzdem gehört der Ladenschluss auf den Müll. Denn er ist veraltet und bedeutet nur überflüssige Bürokratie. b.wientjes@volksfreund.de

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