Verbraucher sind schuld

Die Ergebnisse der Lebensmittelüberwacher sind alarmierend: In über der Hälfte des Obsts und Gemüses findet sich Gift: Pflanzenschutzmittel, das den Ertrag steigern und vor Insekten und Pilzbefall bewahren soll. Sicherlich nicht appetitlich mit vermeintlichen Vitaminen in Salat und Obst auch eine - wenn auch geringe - Dosis Gift zu sich zu nehmen. Auch wenn keine unmittelbare Gesundheitsgefahr für die Verbraucher dadurch besteht (über die langfristigen Folgen des ständigen Konsums von belasteten Lebensmittel gibt es kaum Erkenntnisse), sollte die Studie der Bundesbehörde zum Umdenken anregen.Seit Jahren nimmt die Zahl der auffälligen Proben zu, bei denen der zugelassene Höchstwert von Pflanzenschutz-Rückständen in Obst und Gemüse überschritten wird. Ein Hinweis darauf, dass vor allem ausländische Landwirte, aber auch einige deutsche Bauern, Pflanzenschutzgifte nicht fachgerecht einsetzen und die so genannte "gute landwirtschaftliche Praxis" mit einem Minimum an Gift-Einsatz missachten. Schuld an dieser Entwicklung ist aber auch der Verbraucher. Solange er nur auf den Preis achtet und billig einfach geil ist, müssen wir uns an unser täglich Gift im Essen gewöhnen. Doch ein Umstieg auf Bio ist für viele kaum möglich. Die ökologisch hergestellten Waren sind einfach noch zu teuer und können den Bedarf kaum decken.

Es muss endlich mehr Transparenz geben. Die Händler müssen die Kunden aufklären, woher ihr Obst und Gemüse, ihr Fleisch, der Fisch und andere Lebensmittel kommen. Würde neben jedem noch so knackigem Kopfsalat oder glänzenden Paprika die Liste der chemischen Inhaltsstoffe liegen, würde für viele die Wahl anders ausfallen.

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