Verschärfte Sicherheitsauflagen gefährden Karneval in der Region

Trier/Koblenz · Verschärfte Brandschutz- und Unfallversicherungsvorgaben setzen viele Vereine unter Druck. Besonders für den Karneval sei dies eine Katastrophe, beklagt der Dachverband Rheinische Karnevals-Korporationen (RKK).

 Gute Laune ist Trumpf bei Karnevalsumzügen wie in Trier. Für das Organisationsteam hat der Spaß allerdings oft Grenzen. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Gute Laune ist Trumpf bei Karnevalsumzügen wie in Trier. Für das Organisationsteam hat der Spaß allerdings oft Grenzen. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Zwar sind seit der Loveparade-Katastrophe von Duisburg, bei der 21 Menschen starben und 541 weitere verletzt wurden, mehr als drei Jahre vergangen. Aber die Überprüfung der Sicherheitsbestimmungen für öffentliche Veranstaltungen als Konsequenz des Unglücks und deren Einhaltung machen zunehmend Vereinen Probleme. Die Kommunen bestehen in Hallen auf eine der Besucherzahl angemessene Zahl von Notausgängen; feuerfeste Tischdecken und Wimpel sind ein Muss.

Darüber hinaus spüren Veranstalter das Bedürfnis der Gemeinden, jegliche Schäden abzusichern. "Es tauchen immer mehr Verträge auf, die von den Veranstaltern eine pauschale Übernahme sämtlicher Schäden fordern, auch wenn gar nicht zu ermitteln ist, wer diese verursacht hat", sagt Dieter Eckert. Der Versicherungsexperte berät den Dachverband Rheinische Karnevals-Korporationen (RKK), der die Interessen von 500.000 Karnevalisten in 1300 Mitgliedsvereinen vertritt. Umzüge und Veranstaltungen in Hallen und Sälen seien gleichermaßen betroffen, bedauert das RKK-Präsidium. Es empfiehlt den Vereinen, alle Verträge genau zu prüfen.

RKK-Präsident Peter Schmitz-Hellwing betont zwar, es dürfe bei der Sicherheit keine Kompromisse geben. Dennoch wünscht er sich mehr politische Unterstützung: "Die Politiker müssen für das Brauchtum werben und dürfen uns keine zusätzlichen Steine in den Weg legen."

Auch der deutschlandweit größte karnevalistische Dachverband Bund Deutscher Karneval (BDK) bestätigt Probleme vor Veranstaltungen. "Ich habe es schon erlebt, dass erst einen Tag vor einem Umzug die Versicherungsfrage geklärt werden konnte", sagt BDK-Vizepräsident Rolf Peter Hohn.
In der Region gab es jüngst Ärger wegen der Nutzung einer Halle in Dudeldorf (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Dort sollte die Zahl der Besucher aus Brandschutzgründen deutlich reduziert werden. Nach Gesprächen zwischen Verein und Kommune steht inzwischen fest: Der örtliche Verein feiert in diesem Jahr in der deutlich kleineren Burg.

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