Verschnaufpause fürs Hackbrett

Von unserem Redakteur ROLF SEYDEWITZ TRIER. Die Verwirrung um mögliche Investitionskürzungen der amerikanischen Streitkräfte in Deutschland ist groß. Unabhängig von der aktuellen Diskussion scheint allerdings sicher, dass sich die US-Regierung in Zukunft genau überlegt, wofür die Verteidigungs-Milliarden ausgegeben werden. Die Schließung weiterer Militärstützpunkte zumindest ist beschlossene Sache. Ende Dezember musste der wortgewaltige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld eine herbe Niederlage einstecken. Ausgerechnet der amerikanische Kongress durchkreuzte seine Pläne und verschob das ehrgeizige Projekt um drei Jahre auf 2005. Dann allerdings, kündigte ein Sprecher Rumsfelds bereits vollmundig an, "kommt alles auf den Prüfstand". Mit "alles" meinte Raymond DuBois sämtliche Einrichtungen der US-Militärs im In- und Ausland. Seit Ende der 80-er Jahre überprüft eine vom US-Kongress eingesetzte unabhängige Kommission regelmäßig die Existenzberechtigung sämtlicher Stützpunkte. Was die Kommission mit dem Kürzel BRAC ("Base Realignment and Closure") an Schließungen und Umstrukturierungen vorschlägt, wird in aller Regel auch beschlossen und umgesetzt. Vier Mal veröffentlichte die Kommission in den vergangenen Jahren (1988, 1991, 1993 und 1995) bereits eine Liste mit Stützpunkten, die reif waren für den "chopping block", das Hackbrett. In der Folgezeit wurden 97 amerikanische Militärstützpunkte, darunter 1994 auch die Airbase Bitburg, geschlossen, 55 Stützpunkte umstrukturiert und weitere 235 kleinere US-Einrichtungen entweder dicht gemacht oder umfunktioniert. Über 56 Milliarden Dollar habe das amerikanische Verteidigungsministerium auf diese Weise eingespart, berichtete 1997 die Zeitung "The Portsmouth Herald". "Alles steht auf dem Prüfstand" Nach dem Willen von Donald Rumsfeld hat das Hackbrett seine Schuldigkeit noch lange nicht getan ­ im Gegenteil. Laut der US-Militärzeitung "Stars and Stripes" will Rumsfeld bei der fünften BRAC-Runde so viele Einrichtungen streichen wie in den vorangegangenen vier Runden zusammen. "Alle Stützpunkte stehen auf dem Prüfstand", wird DuBois zitiert, "alle ­ auch die im Ausland" sagt sein Chef Donald Rumsfeld. Nach Ansicht des Verteidigungsministers hat das mit Abstand modernste und bestausgerüstete Militär der Welt "eine Struktur, die nicht wirklich fit ist für das 21. Jahrhundert". Zumindest weitere drei Jahre wird sich nach der Verschiebung durch den Kongress daran wohl auch nichts ändern.

Ende Dezember musste der wortgewaltige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld eine herbe Niederlage einstecken. Ausgerechnet der amerikanische Kongress durchkreuzte seine Pläne und verschob das ehrgeizige Projekt um drei Jahre auf 2005. Dann allerdings, kündigte ein Sprecher Rumsfelds bereits vollmundig an, "kommt alles auf den Prüfstand". Mit "alles" meinte Raymond DuBois sämtliche Einrichtungen der US-Militärs im In- und Ausland. Seit Ende der 80-er Jahre überprüft eine vom US-Kongress eingesetzte unabhängige Kommission regelmäßig die Existenzberechtigung sämtlicher Stützpunkte. Was die Kommission mit dem Kürzel BRAC ("Base Realignment and Closure") an Schließungen und Umstrukturierungen vorschlägt, wird in aller Regel auch beschlossen und umgesetzt. Vier Mal veröffentlichte die Kommission in den vergangenen Jahren (1988, 1991, 1993 und 1995) bereits eine Liste mit Stützpunkten, die reif waren für den "chopping block", das Hackbrett. In der Folgezeit wurden 97 amerikanische Militärstützpunkte, darunter 1994 auch die Airbase Bitburg, geschlossen, 55 Stützpunkte umstrukturiert und weitere 235 kleinere US-Einrichtungen entweder dicht gemacht oder umfunktioniert. Über 56 Milliarden Dollar habe das amerikanische Verteidigungsministerium auf diese Weise eingespart, berichtete 1997 die Zeitung "The Portsmouth Herald"."Alles steht auf dem Prüfstand"

Nach dem Willen von Donald Rumsfeld hat das Hackbrett seine Schuldigkeit noch lange nicht getan ­ im Gegenteil. Laut der US-Militärzeitung "Stars and Stripes" will Rumsfeld bei der fünften BRAC-Runde so viele Einrichtungen streichen wie in den vorangegangenen vier Runden zusammen. "Alle Stützpunkte stehen auf dem Prüfstand", wird DuBois zitiert, "alle ­ auch die im Ausland" sagt sein Chef Donald Rumsfeld. Nach Ansicht des Verteidigungsministers hat das mit Abstand modernste und bestausgerüstete Militär der Welt "eine Struktur, die nicht wirklich fit ist für das 21. Jahrhundert". Zumindest weitere drei Jahre wird sich nach der Verschiebung durch den Kongress daran wohl auch nichts ändern.

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