Vertrauen schaffen

Der Post wird derzeit übel mitgespielt. Ein Unbekannter klaut Briefe, versenkt sie im Weiher und verbuddelt sie im Wald. Ein anderer mit eindeutig krimineller Energie klaut Pakete, weil er es in erster Linie auf die Inhalte der Postsendungen abgesehen hat.

Wahrscheinlich zwei unterschiedliche Fälle, die sich dummerweise zeitgleich in Trier abgespielt haben. Bei den Briefen im Weiher spricht vieles dafür, dass ein Mitarbeiter die Briefe aus Frust auf seinen Arbeitgeber hat verschwinden lassen. Was die Ermittlungen eigentlich vereinfachen müsste, weil der Kreis der in Frage kommenden Täter beschränkt ist. Egal welche Motive hinter den Taten wirklich stecken. Der (Image)-Schaden für die Post ist in beiden Fällen groß - und er wird von Tag zu Tag größer, je deutlicher das Ausmaß des Postdiebstahls wird. War zunächst nur von ein paar Hundert Briefen am Weiher die Rede, muss man mittlerweile von einer bislang ungeahnten Dimension ausgehen: Tausende Briefe schimmeln monatelang im Wasser und im Wald. Und noch sind nicht alle aufgetaucht. Man muss der Post zugute halten, dass sie aus der Sache gelernt hat. Man hält nicht mehr länger mit Informationen hinterm Berg, sondern bemüht sich jetzt, da klar wird, dass es sich um einen Postklau in ganz großen Stil handelt, um größere Offenheit. Das Unternehmen steht unter Druck. Die Kunden sind misstrauisch. Daher lautet die Devise der Post: Vertrauen schaffen, Schaden begrenzen. Deswegen hat man nun auch eine Belohnung ausgesetzt. Eine gute Idee, auf die man aber hätte früher kommen müssen. b.wientjes@volksfreund.de