Vogelgrippe: Behörden alarmiert

TRIER. (wie) Rheinland-Pfalz bereitet sich auf die Vogelgrippe vor: Bis Ende des Jahres sollen für 500 000 Personen Grippe-Medikamente zur Verfügung stehen. Die Grenzkontrollen am Flughafen Hahn wurden verstärkt – es dürfen keine Vögel und kein Geflügel aus Russland, wo die Seuche bereits ausgebrochen ist, eingeführt werden.

Es bestehe kein Grund zur Panik, noch sei der gefährliche Vogelgrippe-Virus nicht in Deutschland nachgewiesen worden, beschwichtigt die Sprecherin des Mainzer Gesundheitsministeriums, Doris Peckhaus. Derzeit gebe es noch keine Hinweise, dass der erstmals vor zwei Jahren in Südostasien ausgetretene Virus sich mit dem normalen Influenza-Virus vereint hat und damit auf Menschen übertragbar sei. Trotzdem sei man gerüstet: 5,3 Millionen Euro hat das Land für die Anschaffung entsprechender Medikamente zur Verfügung gestellt. Das reiche für die Versorgung von 500 000 Personen, so Peckhaus. Bis Ende des Jahres sollen die Medikamente vorhanden sein und zentral gelagert werden. Die Bundeswehr habe sechs Millionen Einheiten des Mittels gekauft. Nachdem kürzlich mit dem Virus infizierte Wildvögel auf dem Flughafen in Brüssel beschlagnahmt wurden und sich die Vogelgrippe von Asien bis zum Ural ausgebreitet hat, sind die deutschen Behörden alarmiert. Bund und Länder kommen heute zu einer Lagebesprechung in Bonn zusammen. Dabei soll es auch um Infektionsgefahren durch Zugvögel gehen. Holländische Geflügelzüchter müssen bereits ihre Freiland-Hühner vorerst in den Stall sperren, um Ansteckungen durch Vögel zu vermeiden. "Derzeit ist das bei uns kein Thema", sagt Günter Müller, Geschäftsführer des rheinland-pfälzischen Geflügelwirtschaftsverbands, nur fünf Prozent der Züchter im Land hielten ihre Hühner im Freiland. Doch die Gefahr, dass der Virus über die Grenzen eingeschleppt wird, besteht. Die Bundespolizei (früher Bundesgrenzsschutz) soll die Einreise von Tieren und Menschen verhindern, die die Vogelgrippe übertragen könnten. Auch die Grenzkontrollen am Flughafen Hahn wurden verschärft. Vögel, Geflügel und Eier aus Russland oder Kasachstan dürfen nicht mehr eingeführt werden, genauso wenig unbehandelte Kissen-Federn. Das Trierer Gesundheitsamt hat Reisende in betroffene Regionen vor Kontakt mit Vögeln und Geflügel gewarnt. RHEINLAND-PFALZ

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