Vogelgrippe: Kein Grund zur Panik

TRIER. (wie) Die Angst vor der Vogelgrippe wächst: Nachdem auf der Ostsee-Insel Rügen zwei Schwäne an der Tierseuche gestorben sind, fürchten viele, dass auch in der Region Wildvögel erkranken könnten. Doch Experten geben vorläufig Entwarnung.

Kann die Vogelgrippe bald auch bei uns in der Region ausbrechen? Darf man jetzt noch weiter Schwäne oder Enten füttern? Kann man sich eventuell bei den Tieren anstecken? Viele Menschen sind nach den ersten bestätigten Vogelgrippe-Fällen in Deutschland verunsichert. Doch die Veterinäre in der Region geben vorerst Entwarnung. Es gebe derzeit keine Anzeichen, dass Schwäne an Saar und Mosel erkrankt seien. Zumal die hier lebenden Tiere als bodenständig und wenig "reisefreudig" gelten. Anders als die auf Rügen gefundenen Vögel, die vermutlich aus Osteuropa stammten. Schwäne gelten unter den Wildvögeln als anfällig für Infektionen. "Es besteht keine akute Gefahr", beruhigt der Veterinär des Kreises Trier-Saarburg, Ludwig Roth. Auch könne man unbesorgt weiter Schwäne oder Enten füttern. Allerdings sollte man tote Wildvögel nicht anfassen, sondern auf jeden Fall den zuständigen Veterinär informieren. Für Aufregung sorgte gestern ein in der Obermosel treibender toter Kormoran. Kreisveterinär Roth ging gestern Mittag davon aus, dass das Tier nicht an Vogelgrippe gestorben ist. Nach dem Ausbruch der Seuche in Deutschland hat das Land vorsorglich verstärkte Kontrollen der Wasservögel angekündigt. Es bestehe derzeit jedoch weiterhin keine Gefahr, dass die Tierseuche in Deutschland auf Menschen übertragen werden kann. Laut Robert-Koch-Institut besteht nur dann ein Risiko, wenn es einen engen Kontakt zu infizierten Vögeln gibt. Bislang ist noch kein Fall bekannt geworden, dass sich die Krankheit von Mensch zu Mensch überträgt. Die Amtstierärzte sind alarmiert. Mit der ab Freitag geltenden Stallpflicht für Hausgeflügel werden sie die Züchter noch intensiver kontrollieren. Auch für den Ernstfall ist man bei den Veterinärämtern vorbereitet: Bricht in einem Bestand die Seuche aus, werden alle Tiere getötet. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen will derzeit aber niemand ausschließen, dass durch den bevorstehenden Zug der Singvögel aus Südeuropa doch irgendwann die Seuche auch in der Region ausbrechen könnte. Vor allem die Rastplätze an der Saar oder der Mosel könnten dann eine Gefahr darstellen.

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