Vom kleinen Kriminellen zum Attentäter

Paris · Ein abgetrennter Finger hat die Identifizierung des ersten Attentäters von Paris ermöglicht: Ismaël Omar Mostefaï. Der 29-Jährige aus Courcouronnes südlich von Paris gehörte zu den drei Männern, die am Freitagabend um 21.40 Uhr in den Konzertsaal Bataclan eindrangen und 89 Menschen töteten.

Paris. Mostefaï, arbeitsloser Sohn einer Einwandererfamilie, war laut Staatsanwaltschaft ein Kleinkrimineller, der zwischen 2004 und 2010 mehrmals verurteilt wurde, beispielsweise wegen Fahrens ohne Führerschein. In den vergangenen Jahren radikalisierte er sich zunehmend, was ihm wie rund 5000 anderen Franzosen den Sicherheitsvermerk S einbrachte. Solche Aktenverzeichnisse bekommen in Frankreich Verdächtige, die möglicherweise zu einer Gefahr für die Staatssicherheit werden könnten. Auch die Attentäter auf die Satirezeitung Charlie Hebdo, die Brüder Kouachi, hatten eine solche Eintragung.
Die Zeitung Le Monde berichtet, dass Mostefaï im Winter 2013/2014 mehrere Monate in Syrien war. Die Verbindung zu Syrien hatten die Attentäter selbst hergestellt, als sie im Bataclan Augenzeugen zufolge riefen: "Was ihr den Syrern antut, bezahlt ihr jetzt." Frankreich greift in Syrien Stellungen des Islamischen Staates an. long

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