Vom Regen überrascht

Der 26. April wird für immer in meinem Gedächtnis bleiben. Unser Sohn, der mit seiner Familie in den USA lebte, war mit seinem Töchterchen zu Besuch. Leah-Joice war viereinhalb und ein lebhaftes Kind.

Während des Vormittags - wir hatten noch keine Kenntnis über die Katastrophe von Tschernobyl - klingelte das Telefon und unsere Schwiegertochter meldete sich aus Amerika. Sie war total in Panik und berichtete uns aufgeregt von Tschernobyl, von einer giftigen Wolke, die nach Westeuropa ziehe, und sie bat uns dringend, vorsichtig zu sein. Meine erste Reaktion: Diese "Amis" spinnen doch! Wir sind weit von Russland entfernt. So fuhren wir nachmittags unbesorgt mit Leah zum Spielplatz. Es dauerte nicht lange, bis die "Wolke" kam, und ihren Regen entlud, von dessen Gefahr wir am nächsten Tag erfuhren. Immer wieder denke ich an diesen Regen, und bitte meine Schwiegertochter, die inzwischen verstorben ist, um Verzeihung. Leah ist Gott sei Dank heute eine gesunde junge Frau.Monika Zunker, Prümzurlay

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