Von der T- zur N-Frage

Wenn die Deutschen keine Problemchen haben, dann schaffen sie sich halt welche. So lästert das Ausland, und etwas Wahres ist dran. Aktuelles Beispiel: die T-Frage. Wer soll bei der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft für den Gastgeber im Tor stehen?

Altmeister Oliver Kahn oder der in letzter Zeit mit Lob überschüttete ewige Zweite Jens Lehmann? Eigentlich ist's völlig egal, weil beide Keeper ihren Kasten für gewöhnlich ziemlich sauber halten. Trotzdem widmete sich zuletzt selbst die so seriöse "Tagesschau" dem Torwart-Duell, als ginge es um das Überleben des deutschen Fußballs. Völliger Unsinn, genau wie der Druck, den zuletzt vor allem bayerische Fußball-Gurus und einige Boulevard-Medien auf den in der T-Frage zögernden Bundestrainer ausübten. Gut so, dass Jürgen Klinsmann nun früher als geplant die Katze aus dem Sack gelassen und Jens Lehmann zur Nummer eins im deutschen Kasten erklärt hat. Klar auch, dass sich nun ganz Fußball-Deutschland noch einige Zeit lang über diese Entscheidung die Köpfe heiß reden wird. Und der schlechte Verlierer Oliver Kahn wird spätestens ein paar Tage vor der Nominierung des WM-Aufgebots beleidigt den Bettel hinwerfen und seinen Rücktritt aus dem Nationalteam erklären. Dann haben wir ein neues Problemchen, die N-Frage: Wer wird Kahns Nachfolger auf der Ersatzbank? r.seydewitz@volksfreund.de

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