Vorentscheidung für Böhr

Wurde der rheinland-pfälzische SPD-Vorsitzende Kurt Beck am Samstag noch mit einem Traumergebnis als Parteichef bestätigt, folgte gestern die Ernüchterung: Die Landes-SPD ist im Stimmungstief, die CDU schwimmt obenauf.

Trotzdem muss sich Beck nicht grämen: Schuld an dem aus seiner Sicht miserablen Zwischenergebnis ist vor allem der Gegenwind aus Berlin. Das Erscheinungsbild der Reform-übereifrigen Bundesregierung ist schlecht, die Sozialdemokratie bundesweit im Umfragetief. Sehr wahrscheinlich, dass dies in ein, zwei Jahren wieder anders aussieht. Signalwirkung hat das jüngste Umfrage-Ergebnis dagegen für CDU-Landeschef Christoph Böhr. Satte Prozentzahlen für seine Partei und deutlich gestiegene persönliche Sympathiewerte nehmen Böhrs innerparteilichen Widersachern den Wind aus den Segeln. Fährt die CDU bei den Kommunalwahlen im Juni noch ein Top-Ergebnis ein wie vor fünf Jahren, ist die Position des Landes- und Fraktionschefs gefestigter denn je. Pech für die Möchtegern-Putsch-Truppe um die CDU-Parlamentarier Joachim Hörster, Alexander Licht und Peter Bleser. Ihre geplante parteiinterne Palast-Revolution wird dann - mangels guter Argumente und personeller Alternativen - nicht stattfinden. Der Aufwind von Böhr und seiner Partei ist deshalb eine Vorentscheidung: Wenn nichts Unerwartetes mehr geschieht, wird die Landes-CDU 2006 erneut mit dem Spitzenkandidaten Christoph Böhr in den Wahlkampf ziehen. r.seydewitz@volksfreund.de

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