Vorsicht, Falle: Frist für Fiskus endet heute

Trier · Wer zur Steuererklärung verpflichtet ist, sollte bis heute seine Unterlagen beim Finanzamt eingereicht haben (der TV berichtete). Doch Experten warnen: Viele Bürger wissen gar nicht, dass ihre Frist gerade abläuft.

Trier. (hw) Die Kurzarbeit ist das Instrument, das bisher die Jobkrise in Deutschland verhindert hat. Rund 1,4 Millionen Menschen sind nach Berechnung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg derzeit in Kurzarbeit. In der Region Trier haben etwa 370 Betriebe mit knapp 9500 Mitarbeitern Kurzarbeit angemeldet. Und genau diesen Kurzarbeitgeld- Beziehern droht Ungemach: Weil diese Zahlungen dem sogenannten Progressionsvorbehalt unterliegen, müssen die Bezieher eine Einkommenssteuer- Erklärung abgeben, und, so vermuten Experten, viele Kurzarbeiter müssen sich auf Nachzahlungen einstellen oder auf geringere Erstattungen der Finanzämter. Der Grund: Die Ursache liegt im sogenannten Progressionsvorbehalt. Demnach ist das Kurzarbeitergeld zwar steuerfrei, doch es wird am Ende des Jahres zum zu versteuernden Einkommen hinzugerechnet. Dadurch ergibt sich in der Regel ein höherer Steuersatz. Dieser höhere Prozentsatz wird dann auf das zu versteuernde Einkommen (alle Einkünfte ohne das steuerfreie Kurzarbeitergeld) angewandt. Wer muss aufpassen? Auf diese unerfreuliche Falle müssen insbesondere Ehepaare mit gemeinsamer Veranlagung achten, etwa dann, wenn der Besserverdienende weiter sein geregeltes Einkommen erhält und der Partner Kurzarbeitergeld bezieht. Beim normalen Lohn wird wie üblich pauschaliert ein bestimmter Betrag durch die Lohnsteuer abgeführt, beim Kurzarbeitergeld gibt es diese Vorauszahlung nicht. Steuerexperten raten deshalb, mögliche Nachzahlungen zur Seite zu legen. In einzelnen Fällen könne die Nachzahlung bis zu 1200 Euro betragen. Der Leiter des Trierer Finanzamtes, Jürgen Kentenich, rät zur Gelassenheit: „In Fällen eines nicht ganzjährigen Bezugs von Kurzarbeitergeld dürfte es kaum zu Nachzahlungen kommen, und zwar auch nicht bei Ehepaaren. Für einige gibt es sogar Geld zurück.“

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