Vorsicht ist geboten

Was soll man von dieser Einigung nun halten? Schon seit Monaten steht fest: Elite-Unis nach den Vorstellungen von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn wird es nicht geben, weil die Länder mit ihrem weitaus sinnvolleren Exzellenzprogramm dagegen gehalten haben. Auch aus Missgunst gegenüber Edelgard Bulmahn, keine Frage.

Was soll man von dieser Einigung nun halten? Schon seit Monaten steht fest: Elite-Unis nach den Vorstellungen von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn wird es nicht geben, weil die Länder mit ihrem weitaus sinnvolleren Exzellenzprogramm dagegen gehalten haben. Auch aus Missgunst gegenüber Edelgard Bulmahn, keine Frage. Seit dem wird das Vorhaben aber zu Lasten der Hochschulen auf die lange Bank geschoben, es wird um die Finanzen gepokert, es wird verzögert, verwässert und von Einigung zu Einigung gestolpert. Machtspielchen im deutschen Bildungsföderalismus sind das, bei denen selbst die willigen Wissenschaftsminister am Gängelband ihrer Ministerpräsidenten hängen. Die Universitäten sollten daher den gestern verkündeten Erfolg mit äußerster Vorsicht genießen. Es wäre nicht erstaunlich, wenn die trickreichen Landesväter, allen voran der Hesse Roland Koch, beim andauernden Bund-Länder-Gerangel um Bildungskompetenzen das Verhandlungsergebnis erneut torpedieren. Dass würde dann allerdings beweisen, dass der Forschungsstandort Deutschland tatsächlich nur in den Sonntagsreden interessiert. Kommt es so – und es kommt hoffentlich so nicht – bliebe den Universitäten nur eines: Sie müssen sich endlich laut und öffentlich zur Wehr setzen anstatt weiterhin artig und brav vom Elfenbeinturm aus den Finger leicht anzuheben. nachrichten.red@volksfreund.de

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