Wann ist ein Mann ein Mann?

Männer verwandeln sich am Grill in Steinzeitmenschen, das hat eine Forscher in herausgefunden. Na und? Grillen ist die letzte Domäne, die wir Männer noch haben. Wir pinkeln ja schon im Sitzen, lasst uns wenigstens noch Fleisch verbrennen!

Lasst uns unsere letzten Ur-Instinkte ausleben in dieser verweichlichten Zivilisation. Nur am Grill sind Männer noch Männer. Die tierischen Rest-Instinkte werden beim grillenden Mann sichtbar. Der Alpha-Griller muss sich zunächst vor der Gruppe der anderen Männchen durch das gekonnte Entfachen des Feuers beweisen. Wer hier versagt, wird aus dem Rudel ausgestoßen und muss Grünkern-Bratlinge essen. Dann folgt die Geduldsprobe: Die Kohle (und bitte: Nur Weicheier grillen auf Alufolie!) muss gut durchglühen, junge Hirsche verschießen oft viel zu schnell ihr Pulver. Dann die "Pflegephase", in der die männlichen Griller sich wie Muttertiere um das Fleisch kümmern, es behutsam auf den Rost legen, es wenden und drehen und ihm gut zusprechen. Die Verteilphase: Mit Übersicht und Geschick wählt der Griller wie ein Gorilla-Silberrücken die einzelnen Stücke aus und verteilt sie an die Mitglieder des Rudels, er achtet darauf, dass alle Rudeltiere gleich viel bekommen und Onkel Peter nicht gleich drei Schwenk-Steaks verputzt. Dann der krönende Abschluss: Der Grillmeister nimmt sich das beste Stück Fleisch, klettert damit auf einen Baum und bewirft die anderen mit Bananen. Ja, ich bin ein Griller! a.houben@volksfreund.de

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