Warum eigentlich nicht?

Klar doch, ein autofreier Sonntag oder gleich ein ganzes Wochenende wären ein direkter Eingriff in die persönliche Freiheit. Und selbstverständlich gibt es genügend Menschen, die ihr Auto am Wochenende benötigen - viele (auch unsinnige) Ausnahmeregelungen dürfte es an so einem Tag also geben.

Trotzdem: Warum eigentlich nicht mal 24 Stunden auf die Karosse verzichten und die leidige Mobilitätshörigkeit an den Nagel hängen? Der Aufschrei gegen diese nicht neue Idee ist stets groß, denn der PKW ist in Deutschland das Tabuthema Nummer eins. Er ist aber auch der Problemmacher Nummer eins, was viele gerne verdrängen. Jetzt, wo der Klimaschutz in aller Munde ist, wäre der richtig Zeitpunkt, um die Menschen noch einmal zusätzlich zu sensibilisieren: Ein autofreier Tag könnte vielen Bürgern aufzeigen, dass es öfter, als man glaubt, auch ohne geht; dass jeder mit seinem persönlichen Verhalten einen kleinen Beitrag gegen den Klimawandel leisten kann. Insofern ist es fatal, wenn Bundesumweltminister Gabriel vor einer Privatisierung des Klimaschutzes warnt. So torpediert er das wieder gewachsene Umweltbewusstsein der Menschen. Das Gegenteil ist richtig: Jeder ist in seinem Lebensumfeld gefordert. Ein autofreier Tag spart Sprit und Geld. Er ist auch die Rückgewinnung eines Stückchens natürlicher Lebensqualität: Endlich mal wieder laufen und flanieren, für einen Tag etwas bessere Luft einatmen, sich selbst per pedes oder Fahrrad bewegen - das wäre einen Feldversuch wert. nachrichten.red@volksfreund.de

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