Was will Annan?

Warum ist UN-Generalsekretär Kofi Annan am Scheitern der ersten demokratischen Wahlen im Irak interessiert? Diese Frage muß sich aufdrängen, legt man das jüngste Schreiben des UN-Chefs zugrunde, indem dieser sich wieder einmal als Mahner betätigt: Diesmal warnt er vor einer Einnahme der Extremisten-Hochburg Falludscha.

Annans Logik ist dabei im Prinzip ein Treppenwitz. Er glaubt, dass ausgerechnet diese Militäraktion die Durchführung von Wahlen gefährdet. Aber ist es denn nicht so, dass ausgerechnet in jenen Brutstätten des Terrors nicht gewählt werden kann, solange hier keine geordneten Zustände herrschen? Jede neue Irak-Debatte lenkt weiter vom eklatanten Dauer-Versagen der Uno im Sudan ab. Und Annan dürfte es auch gelegen kommen, dass ein instabiler Irak weiter jene bisher stockende Aufklärung des "Öl-für-Lebensmittel"-Skandals überlagert, bei dem sich offenbar sowohl Annans Sohn wie auch Annans ehemaliger leitender Mitarbeiter bei Geschäften mit dem Saddam-Regime eine goldene Nase verdient haben dürften. Der UN-General ist auf dem besten Weg, seinen guten Ruf zu verspielen. nachrichten.red@volksfreund.de

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