Watsch'n für Trittin

Teuro-Gipfel, Ausbildungsgipfel, jetzt der Autogipfel - die Ergebnisse dieser Treffen bei Schröder & Co. werden ihrem Namen meist nicht gerecht. Trifft der Autokanzler jedoch auf die Spitzenvertreter seiner Lieblingsbranche, und plagen diesen Zweig momentan massive Probleme, dann sollte man hellhörig werden.

Das gilt insbesondere für Jürgen Trittin, den grünen Umweltminister, dem Schröder gestern eine Watsch'n gab. Denn der Genosse der Bosse hat sich hinter die Industrie gestellt und will sauberen Diesel nur auf Grundlage einer europaweit einheitlichen Abgasnorm fördern. Trittins Träume vom nationalen Alleingang sind also zerplatzt - nun darf man gespannt sein, ob es die sonst so pflegeleichten Grünen diesmal zum Koalitionskrach kommen lassen. Die Spritpreise sind auf Rekordhöhe, der Absatz von Neuwagen ist in den Keller gerutscht - deshalb darf man die steuerliche Förderung von Dieselrußfiltern in Neuwagen dennoch nicht auf die lange Bank schieben. Nichts anderes bedeutet aber die Entscheidung. Die Wahrheit ist allerdings: Die deutsche Industrie hat über Jahre die Entwicklung von Rußpartikelfiltern verschlafen. Und wenn jährlich 18 000 Menschen vorzeitig durch giftige Dieselabgase sterben, wiegt die Gesundheit der Bevölkerung eben höher als das Wirtschaftsinteresse. nachrichten.red@volksfreund.de

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