Weg mit dem Zopf

Endlich wird dieser alte Zopf abgeschnitten. Das Tarifrecht im öffentlichen Dienst ist ein Anachronismus in einer Arbeitswelt, die immer moderner, leistungsfähiger und serviceorientierter wird. Feste Arbeitszeiten, automatische Beförderungen und zur Krönung des beruflichen Rundum-Sicherheitspakets noch die Unkündbarkeit (wenn man nicht gerade silberne Löffel geklaut hat) - mit diesem Freibrief kann der öffentliche Dienst den gestiegenen Anforderungen als Dienstleister nicht gerecht werden.

Das haben glücklicherweise auch die Gewerkschaften erkannt und tragen die Reform mit. Lange hätte sich das starre Besoldungssystem ohnehin nicht mehr halten können, denn der öffentliche Dienst befindet sich mehr und mehr im Wettbewerb mit der freien Wirtschaft. Auf dem Energiemarkt und dem Entsorgungssektor besteht die Konkurrenz teilweise schon. Und auch um den Wasser- und Abwasserbereich könnten Staat und Wirtschaft bald buhlen. Nicht zuletzt werden diejenigen das Rennen machen, die über motivierte und leistungswillige Mitarbeiter verfügen. Die Reform des öffentlichen Dienstes wäre nur halbherzig, bezöge sie die Beamten nicht ein. Auch hier muss das Leistungsprinzip greifen, jedoch ohne den Beamtenstatus an sich in Frage zu stellen. a.follmann@volksfreund.de

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