Wenn Lakritz auf Zocker trifft

KEIN REVANCHE-FOUL: "Öko-Stalinisten und ehemalige Terroristen" - diese unfeine Attacke von CSU-Landesgruppenchef Michael Glos gegen Grüne namens Fischer und Trittin war wohl der verbale Aufreger der Woche.

Humor ist aber, wenn man trotzdem lacht, beziehungsweise hingeht: Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck ("Glos gehört in politische Sicherungsverwahrung"), ließ es sich nicht nehmen, bei einem Empfang der Landesgruppe seinem CSU-Kollegen Peter Ramsauer zum 50. Geburtstag zu gratulieren. Von Beck bekam Ramsauer eine Flasche grünen Wein sowie schwarze Lackritz-Schnecken und grünes Fruchtgummi - eine (witzige?) Anspielung auf die schwarz-grünen Gedankenspiele von CSU-Chef Edmund Stoiber.FILM-FREUND UND FREUNDIN: Der Obergrüne Joschka Fischer hat sie jetzt offiziell als seine neue Freundin geoutet: Minu, so heißt die junge Studentin. Ihren ersten gemeinsamen "gesellschaftlichen Termin" bestritt das Paar am Dienstagabend in einem Kino in Berlin. Fischer war zur Verleihung des Goldenen Ehrenbären an den argentinischen und linksrevolutionären Filmemacher Fernando Solanas geeilt. Dort hielt er die Laudatio auf den Regisseur. Einige Buhrufe gab es allerdings für die grüne Ikone. Nicht jeder steht eben auf seinen Wandel vom Straßenkämpfer zum korrekt gekleideten Außenminister...LITERAT: Norbert Blüm will einen Roman über eine wahre Liebesgeschichte schreiben. "Das gehört zu meinen großen Utopien", sagte der Ex-Arbeitsminister. Ausscheiden dürften folgende Konstellationen: Eine Lovestory zwischen ihm und der CDU, denn da knirscht es angesichts der Sozialreformen zu stark im Gebälk. Und zwischen ihm und Helmut Kohl, weil da die Scheidung ja wohl schon durch ist. Obwohl - gerade deswegen ein optimales Thema.HOBBY-KICKER: Sport ist kein Mord, sondern bringt gutes Geld: Am Dienstag wurde die neue Sporthalle des Bundestages (mit Sauna- und Fitnessbereich) mit einem großen Fußballturnier eingeweiht. Den letzten Platz belegte eine Parlamentarier-Mannschaft, erster wurde Ex-Nationalkicker Jürgen Klinsmann: Denn 40 000 Euro brachte ihm das Turnier für seine Agapedia-Stiftung ein, die sich um Straßenkinder in Rumänien kümmert. Einen Tag später dann waren die Kartensportler am Zuge. 172 Politiker, Journalisten und Verbände spielten bei einem Turnier Skat. Ebenfalls für einen guten Zweck: 8600 Euro gingen auf Wunsch von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) an die Suppenküche des Franziskanerklosters in Berlin.NARREN LOS. "Heit loss I es Büro sei", rief am Donnerstagabend der Bevollmächtigte des Landes Baden-Württemberg, Minister Rudolf Köberle, den Narren zu - die schwäbisch-alemannische Fasnet hat wieder Einzug gehalten. Hexen, Bussaweibla oder Weckafresser stürmten die Landesvertretung. Gefeiert wurde bis in die Morgenstunden - auch Ministerpräsident Erwin Teufel kam. Darauf ein "Narri-narro!" Hagen Strauß

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