Wer den Schaden hat…

Handelte es sich nicht um eine Straftat, man könnte darüber schmunzeln: Da haut ein nicht mal besonders redegewandter, eher schüchtern und unsicher auftretender Mann ein Quartett ausgebuffter Polit- und Wirtschaftsprofis übers Ohr.

Und hätte sich Ex-Flugplatzmanager Stefan Horn nicht im Job als Pfeife erwiesen, säße er noch heute auf seinem Manager-Stuhl. Da kommt Otto-Normalarbeitnehmer doch unweigerlich ins Grübeln. Wie viele Hochstapler und Scharlatane mögen wohl noch auf irgendwelchen gut dotierten Posten sitzen, ohne dass bislang aufgefallen wäre, dass sie weder die nötige Qualifikation noch das angeblich erworbene Diplom- oder Magister-Zeugnis in der Tasche haben?! Gott sei Dank flog der Schwindel im Fall des Bitburger Flugplatzgeschäftsführers (wenn auch erst nach Monaten) auf, bekam der moderne Hauptmann von Köpenick jetzt seine gerechte Strafe. Genug bestraft aber sind auch die allzu sorglosen und gutgläubigen Aufsichtsräte: Der Imageverlust für den Eifel-Flugplatz ist groß, ebenso die Schadenfreude. Und die Geldbuße, zu der Horn verurteilt wurde, fließt - anders als vom Staatsanwalt gefordert - nicht an die Flugplatz GmbH, sondern eine Bitburger Arbeitsloseninitiative. Recht so, Herr Vorsitzender Richter! Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. r.seydewitz@volksfreund.de

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