Wichtiges Signal

Jahre lang stand die schnellere Bahn-Verbindung nach Luxemburg ganz oben auf der Agenda. Politiker aus der Region gaben sich bei Bahnchef Mehdorn die Klinke in die Hand und übertrumpften sich mit angeblichen Neuigkeiten.

Noch ist der ganz große Durchbruch nicht geschafft, schon entdecken die selben Politiker eine neues Steckenpferd: Die Bahnverbindung Trier-Perl-Metz. Seit Jahren dümpelt die Strecke vor sich hin, der Nahverkehr zwischen Rheinland-Pfalz und dem Saarland rollt, doch an der Grenze ist Schluss. Wer weiter nach Frankreich will, muss erst Mal zu Fuß über die Grenze und dort auf einen Anschlusszug warten. Zwar ist in der Vergangenheit immer wieder mal über eine grenzüberschreitende Verbindung gesprochen worden. Doch außer den Grünen verfolgte den Vorschlag niemand ernsthaft. Erst jetzt, nachdem die Bahn angekündigt hat, das bestehende zweite Gleis im Nitteler Tunnel abzubauen, regt sich Widerstand. Weil sich Richtung Luxemburg vorerst nichts tut, will man nun über Perl und Thionville Anschluss an das französische Hochgeschwindigkeitsnetz. Eine verlockende Idee. Warum hat man sie nicht schon früher ernsthaft verfolgt? Von der gestrigen Resolution der Politiker geht ein wichtiges Signal aus: Die Großregion lässt sich abkoppeln, sie kann nur zusammenwachsen, wenn die Infrastruktur stimmt. Die Pläne der Bahn müssen daher vom Tisch. Wie schwer es ist, falsche Entscheidungen wieder rückgängig zu machen, sieht man an der einstmals zweispurigen Konzer-Brücke, die zum Nadelöhr auf der Strecke Trier-Luxemburg geworden ist. Daraus sollte man lernen. b.wientjes@volksfreund.de

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