Wie im Kindergarten

Dilettantische Funktionäre und Bundestrainer - kurz DFB - wissen nicht, wo es lang gehen soll mit dem deutschen Fußball. Der eine (Bundestrainer Jürgen Klinsmann) sagt hüh, der andere (der designierte DFB-Präsident Theo Zwanziger) hott.

Klinsmann kann immerhin schon ein paar kleine Erfolge (in Testspielen) vorweisen, Zwanziger will derzeit scheinbar nur für Rauchzeichen sorgen. Im DFB herrscht heilloses Chaos. Statt sich erst einmal hinter verschlossenen Türen über eine gemeinsame Richtung einig zu werden, schießen beide Seiten in der Öffentlichkeit munter Eigentore. Wenn Klinsmann austesten wollte, wie weit er gehen kann, hat er sich deutlich verlaufen - vor allem sollte er sich nicht mit Bayer, dem Hauptsponsor der WM-Bewerbung, anlegen. Wenn Zwanziger aber Größe und Autorität hätte, hätte er Klinsmann zum "Kabinengeflüster" geladen. Dass er noch vor seiner offiziellen Amtseinführung schon mit Rücktritt droht, ist Kindergarten-Niveau. Wenn Zwanziger schon jetzt keine anderen Mittel und Wege weiß, um sich durchzusetzen, sollte er doch erst gar nicht als DFB-Präsident antreten. Aber ein Positives hat der Streit: Spielt die Nationalmannschaft so aggressiv, wie ihr Trainer es ihr abseits des Feldes vormacht, ist mit Deutschland wieder zu rechnen. b.pazen@volksfreund.de

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